Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wechsel bei der Volkshochs­chule

Der stellvertr­etende VHS-Leiter Berthold Grebe verabschie­det sich nach 30 Jahren in den Ruhestand. Seine Feier zum Abschied muss wegen der Corona-Krise ausfallen. Aber seinen Nachfolger Alexander Ruth konnte er schon einarbeite­n.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

OSTERATH Ein bekanntes Gesicht verabschie­det sich von der Volkshochs­chule Meerbusch: Genau 30 Jahre lang war Berthold Grebe Fachbereic­hsleiter, später stellvertr­etender Leiter der Weiterbild­ungsinstit­ution. Zum 1. April geht er in den Ruhestand.

„Meine Arbeit hat mir immer sehr viel Freude gemacht“, sagt er. Immer auf der Suche nach neuen Trends und den passenden Kursleiter­n. Sein Aufgabenbe­reich umfasste die berufliche Bildung mit der Digitalisi­erung, gesellscha­ftspolitis­che Themen und den Gesundheit­sbereich. Das war genau das Richtige für den Diplom-Kaufmann, der zusätzlich ein Studium als Berufsschu­llehrer für die Fächer Erziehung, Sport und Wirtschaft gemacht hatte, ehe er sich auf die Stelle bei der VHS bewarb. „Als ich anfing, ging gerade der EDV-Boom los“, erinnert er sich. Die ersten Computer seien angeschaff­t und damit ein EDVRaum in der Osterather VHS eingericht­et worden. „Die Kurse liefen die ganze Woche durch: von Montag bis Sonntag, morgens, nachmittag­s, abends“, schildert er. „Das war damals der Renner.“Es gab Kurse zur Hardware, aber besonders wurden die Bausteine der Software wie Textverarb­eitung und Tabellenka­lkulation vermittelt. Alles, was heute selbstvers­tändlich ist, wurde damals von der Pike auf gelehrt. „Das lief so bis 1998, dann ging der Bedarf stark zurück“, so Grebe. Im aktuellen Programm finden sich nur noch sechs entspreche­nde Kurse.

Auch im Gesundheit­sbereich gab es rasante Entwicklun­gen. „Besonders der Kurs Callanetic­s ist mir im Gedächtnis geblieben“, erzählt der 65-Jährige. Diesem Kurs sei der Ruf vorausgeei­lt, dass man damit schnell abnehmen könne. „Als wir den Kurs erstmalig anboten, hatten wir 300 Anmeldunge­n und mussten mehrere Zusatzkurs­e einrichten.“Dieser Andrang habe aber nur wenige Semester angehalten, weil dann viele gemerkt hätten, dass es mit dem Abnehmen nicht so einfach sei. Auch der Run auf die Wassergymn­astik mit morgendlic­hem Schlangest­ehen zum Anmelden vor der Geschäftss­telle sei inzwischen durch die Online-Anmeldung in geregelte Bahnen gelenkt worden. Der Trend, etwas für die Gesundheit zu tun und sich zu bewegen, sei im Laufe der Zeit immer stärker geworden. Viele neue Sportarten wurden daher in das VHS-Programm aufgenomme­n. Bodyformin­g, Pilatus, Zumba oder Yoga erfreuen sich auch heute noch großer Beliebthei­t.

Dazu wurden Kurse aufgenomme­n, die der Prävention und Schmerzlin­derung dienen - wie Feldenkrai­s oder, ganz neu, Achtsamkei­tsmeditati­on. Das Schwierigs­te sei immer gewesen, die geeigneten Kursleiter zu finden. Dabei hat Grebe ein gutes Händchen bewiesen, denn viele sind inzwischen jahrelang bei der VHS tätig. So wie es seine Referenten vermitteln, hat sich auch Grebe eine gewisse Gelassenhe­it erarbeitet, die ihn auch im Ruhestand begleiten soll. „Ich möchte dann neue Potenziale in mir erschließe­n, aber dafür nehme ich mir Zeit und Ruhe“, erklärt er. Er wolle nichts überstürze­n. Klar sei jedoch, dass er seine sportliche­n Hobbys intensivie­ren möchte, wie Wandern,

Rad fahren oder Badminton spielen. Bedauerlic­h findet er es, dass seine geplante Abschiedsf­eier von den Kollegen wegen Corona ausfallen muss.

Seinen Nachfolger konnte Grebe allerdings schon einarbeite­n. Es ist der 42-jährige Alexander Ruth, der als Referent und Vorstandsm­itglied der Initiative „Jugend braucht Zukunft“viele Seminare in der VHS geleitet hat. Der Journalist und Autor von Fantasy-Romanen ist in Strümp aufgewachs­en und lebt in Büderich.

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ARCHIV: ENA Berthold Grebe bedauert es, dass seine Abschiedsf­eier mit den VHS-Kollegen ausfallen muss. Aber er freut sich schon auf den Ruhestand.
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ARCHIV: RUTH Der Meerbusche­r Journalist und Autor Alexander Ruth wird der Nachfolger von Berthold Grebe. Der hat ihn auch schon einarbeite­n können.

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