Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Nächstenliebe
Corona-Krise Corona-Krise
In diesen Zeiten, in denen das Virus unser ganzes Leben bestimmt und Nähe Gefahr bedeutet, ist es etwas ganz Besonderes, wenn einem Nächstenliebe begegnet, wenn man so gar nicht damit rechnet. Neulich in der Mittagszeit bei Aldi: Ich musste für meine Eltern, meinen Schwiegervater und uns einkaufen. Die Stimmung war angespannt. Viele Kunden suchten Schutz durch Einweghandschuhe und Mundschutz. Alle Kunden achteten auf Abstand. Die Aldi-Mitarbeiter hatten ganze Arbeit geleistet: die Regale waren wieder gefüllt. Ein Schild wies auf die Beschränkung hin, 1 kg Mehl pro Kunde. Nun sollte ich 1 kg für meine Eltern besorgen und 1 kg wollte ich kaufen für einen Kuchen zum Geburtstag meiner Mutter. Die Verkäuferin erklärte mir, dass ich trotz dieses Umstands nur 1 kg kaufen dürfe. Leider haben meine Eltern und ich nicht gehamstert und auf die Vernunft der anderen gebaut. So verließ ich Aldi mit 1 kg Mehl. Auf dem Parkplatz sprach mich eine Frau an: Sie habe auf mich gewartet, weil sie mein Gespräch mit angehört habe und wolle mir ein Paket Mehl schenken. Sie habe es extra für mich gekauft, und ich solle es nehmen, da sie genug habe. Ich bin im Herzen berührt und so dankbar! Was für eine herzliche Geste in dieser Zeit.
Nicole Pickard Düsseldorf
Freiheitsberaubung
Schon das Vorliegen von leichten Erkältungssymptomen reicht dem Düsseldorfer Gesundheitsamt inzwischen aus, um eine 14-tägige Quarantäne zu verfügen. Weder der Kontakt zu einem Infizierten noch einem Risikogebiet ist dafür notwendig, wie es die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts eigentlich vorsehen. Die Anforderungen an die Voraussetzungen, jemanden seiner persönlichen Freiheit zu berauben, sollten konsistenter quer durch die Republik und begründeter sein. Die Abfrage von Informationen des Betroffenen und die Entscheidung der Behörde erfolgt dabei lediglich durch eine hörbar überlastete Hotline. Diese arbeitet lediglich ein Skript ab, hat keinen eigenständigen Entscheidungsspielraum. Erschreckend, wie zügig die Grundlagen unserer Republik zur Disposition stehen – was erst, wenn es richtig ernst wird?
Stefan H. Seelen Düsseldorf
Panikmache
Hat Frau Strack-Zimmermann den Knall nicht gehört? Wir haben