Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Die ganze Arbeit war nicht umsonst“
Die Beachvolleyballerinnen sehen durch die Olympia-Absage auch Positives.
(faja) Die Entscheidung des International Olympic Committees (IOC), die Olympischen Spiele zu verschieben, gibt dem Beachvolleyball-Nationalteam Karla Borger/Julia Sude ein wenig Planungssicherheit. Die Deutschen Meisterinnen wollen sich nicht unterkriegen lassen.
Wie war die Reaktion auf die Absage?
„Ich kann mich weder freuen noch bin ich enttäuscht. Denn irgendwie ist dies alles einfach die logische Konsequenz“, sagt Julia Sude.
Wie nutzen die Spielerinnen ihre freie Zeit?
„Wir haben nun Zeit für Dinge, die wir sonst kaum haben. Wie zum Beispiel Saxofon-Spielen. Ich wollte mich da schon im Winter dransetzen, hatte aber vor lauter Training keine Zeit“, sagt Karla Borger.
Wie sieht das „Home-Gym“aus?
„Wir haben unsere Hanteln und Gewichte und allerlei Utensilien“, sagt Julia Sude
Vor welchen Aufgaben steht das Trainerteam der Nationalspielerinnen?
„Es muss irgendeinen offiziellen Auftakt geben, der einen gewissen Vorlauf hat. Es kann ja nicht einfach wieder von Null auf Hundert hochgefahren werden. Sehr bedauerlich allerdings finde ich die unterschiedliche Herangehensweise in den Bundesländern. So gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung und an manchen Olympiastützpunkten wird trainiert.“, sagt Dr. Burkhard Sude, der Sportliche Leiter des Nationalteams. „Wir sind froh, dass die Gesundheit der Athleten über wirtschaftliche Interessen gestellt wurde. Für die nächsten Monate bedeutet das nun erstmal dran bleiben und die harte Arbeit aus der Vorbereitung möglichst lange mitzunehmen“, sagt Athletiktrainer Sascha Schlechtweg.
Gibt es vielleicht sogar positive Effekte in der Verschiebung der Olympischen Spiele auf das nächste Jahr?
„Wir können auf der mentalen Ebene Kontexte schaffen, in denen sich Julia und Karla sowohl als Team als auch individuell weiterentwickeln können. Durch die hinzu gewonnene Zeit können sportpsychologische Tools trainiert und optimiert werden, so dass Herausforderungen nach der Corona-Krise selbstwirksamer und konstruktiver gemeistert werden“, sagt Nadine Volkmer, die Psychologin des Nationalteams. „Das Gute ist, dass die ganze Arbeit, die bislang in dem Projekt steckt, nicht umsonst war. Jetzt ist die Vorbereitungsphase eben ein bisschen länger“, sagt Karla Borger.