Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Josef Stalin wird Generalsekretär
Im Jahr 1905 trafen Josef Stalin und Lenin zum ersten Mal aufeinander. Stalin, der damals noch Josef Wissarianowitsch
Dschugaschwili hieß, kämpfte seit Jahren als Berufsrevolutionär gegen das Zarenregime. Er hatte Streiks und Demonstrationen organisiert und Banken überfallen. Nun hatte er sich den Bolschewiken angeschlossen. 1912 berief Lenin ihn ins Zentralkomitee. Der Georgier nahm den Kampfnamen „Stalin“an, der „Stählerne“. Lenin schätzte ihn als Organisator, wusste aber auch um seine Rücksichtslosigkeit. Nach 1917 machte Lenin Stalin zum Volkskommissar für Nationalitätenfragen. Mithilfe der Roten Armee gliederte Stalin die abtrünnigen Kaukasusvölker mit Gewalt wieder in den Machtbereich der Sowjetunion ein. In den folgenden Jahren baute Stalin seine Position in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) weiter aus. Am 3. April 1922 übernahm Stalin das Amt des Generalsekretärs der KPdSU und wurde zum stärksten Mann an der Seite Lenins. Lenin erkannte die Gefahr, die von Stalin ausging. Kurz vor seinem Tod schrieb er in einem Brief an seine Partei: „Genosse Stalin hat, nachdem er Generalsekretär geworden ist, eine unermessliche Macht in seinen Händen konzentriert, und ich bin nicht überzeugt, dass er es immer verstehen wird, von dieser Macht vorsichtig genug Gebrauch zu machen.“Er schlug vor, einen anderen zu suchen, der die Position Stalins übernehmen sollte. Die KPdSU hörte nicht auf die Warnungen. Stalin begründete nach Lenins Tod eine Gewaltherrschaft. Sie beruhte auf Terror und Personenkult und endete erst nach seinem Tod im Jahr 1953.