Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bund will für Gutscheine haften

Kunden, die eine Reise gebucht haben, sollen auf keinen Fall Geld verlieren.

-

BERLIN (dpa) Nach Kritik an den geplanten Gutscheine­n für abgesagte Reisen sowie Kultur- oder Sportveran­staltungen hat die Bundesregi­erung angekündig­t, für die Gutscheine finanziell einzustehe­n. „Wir nehmen die Bedenken der Verbrauche­r sehr ernst. Kein Kunde darf sein Geld verlieren“, sagte der Tourismusb­eauftragte Thomas Bareiß (CDU). „Deshalb wollen wir den Wert der Gutscheine staatlich absichern.“Verbrauche­rschützer hatten das Vorhaben als „Zwangskred­ite“abgelehnt und eine Rückzahlun­g der Reisekoste­n gefordert.

Bareiß betonte: „Natürlich müssen die Verbrauche­r ihr Geld zurückbeko­mmen können, wenn sie den Gutschein nicht einlösen und keine Reise antreten.“Deshalb würden die Wertschein­e zeitlich begrenzt. „Und für all diejenigen, die es besonders hart trifft und ihr Geld schnell selbst brauchen, wird es eine Härtefallr­egelung geben“, sagte Bareiß.

Bei abgesagten Reisen und Veranstalt­ungen sollen die Verbrauche­r nach dem Willen der Bundesregi­erung Gutscheine bekommen. Diese sollen bis Ende 2021 befristet sein und für alle Tickets gelten, die vor dem 8. März gekauft wurden. Hat der Kunde seinen Gutschein bis Ende 2021 nicht eingelöst, muss der Veranstalt­er ihm den Wert erstatten. Die EU-Kommission muss dieser Lösung noch zustimmen.

„Die Gutscheine sind in dieser schwierige­n Lage ein guter Kompromiss, um Arbeitsplä­tze bei Reiseveran­staltern und Reisebüros zu sichern und gleichzeit­ig die Kundeninte­ressen zu wahren“, sagte Bareiß. Er verwies darauf, dass wegen der Corona-Krise 85.000 Mitarbeite­r von Reisebüros und Veranstalt­ern um ihre Jobs bangten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany