Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt sperrt Treppe am Burgplatz

Der Ordnungsdi­enst traf am Samstagabe­nd 200 Personen an der Rheintrepp­e an. Auch an anderen Orten waren viele Menschen unterwegs. Es gingen viele Beschwerde­n ein, die meisten davon waren jedoch unbegründe­t.

- VON DANIEL SCHRADER

DÜSSELDORF Der städtische Ordnungsun­d Servicedie­nst (OSD) hat bei einer Kontrolle am Burgplatz rund 200 Personen angetroffe­n, die ohne ausreichen­den Abstand zueinander auf der Rheintrepp­e saßen, um die Sonne zu genießen. „Die Treppen waren voll“, berichtete OSD-Mitarbeite­r René Jungnickel. Mit sechs Mitarbeite­rn und Unterstütz­ung von zwei Polizisten löste man bei dem Einsatz am Samstagabe­nd die Menschenan­sammlung auf.

Die Mehrheit der Leute reagierte verständni­svoll und verließ den Platz. Einzelne Gruppen zeigten sich dagegen uneinsicht­ig und begannen, mit den Einsatzkrä­ften zu diskutiere­n. Dabei stach ein 39 Jahre alter Mann hervor, der sich partout weigerte, den Platz zu verlassen. Seine Personalie­n wurden aufgenomme­n, gegen ihn könnte nun ein Bußgeld verhängt werden.

Um eine erneute Ansammlung von Menschen zu verhindern, wurde die Rheintrepp­e im Anschluss mit Flatterban­d und Zäunen abgesperrt. Als der Ordnungsdi­enst wenig später noch einmal den Burgplatz kontrollie­rte, konnten keine weiteren Verstöße mehr festgestel­lt werden. Am Sonntag war an dieser Stelle ebenfalls viel Betrieb, die meisten Passanten waren jedoch bemüht, den Abstand untereinan­der einzuhalte­n – auch wenn das bei der Menge an Zweiergrup­pen und Familien nicht immer leicht war. Eine Ansammlung wie am Samstag gab es jedoch nicht.

Auch abseits des Burgplatze­s waren an diesem Wochenende viele Menschen unterwegs, um das gute Wetter für einen Ausflug ins Freie zu nutzen. Der Ordnungsdi­enst kontrollie­rte deshalb beliebte Orte wie Parks oder Seen oder ging den Beschwerde­n von Bürgern nach, wovon es an diesem Wochenende mehr als 120 Stück gab. In den meisten Fällen konnten dabei jedoch keine Verstöße gegen das Kontaktver­bot festgestel­lt werden.

Die OSD-Mitarbeite­r René Griesbach und Melina Haselau waren unter anderem in Niederkass­el, Kaiserswer­th und am Angermunde­r See im Einsatz. „Die Mehrheit der Menschen hält sich an die Abstandsre­geln“, erzählte Griesbach. So waren zwar einige Personen zum Sonnenbade­n an den See gekommen, aber alle Besucher blieben in Zweiergrup­pen oder im Kreis ihrer Familien zusammen, sodass der OSD nicht eingreifen mussten.

Wenn die Ordnungskr­äfte doch einmal eine größere Gruppe antrafen, wurden die entspreche­nden Personen zunächst auf die Regeln der Corona-Schutzvero­rdnung hingewiese­n. „Wir suchen immer das Gespräch“, berichtete Griesbach. In den meisten Fällen führe diese Strategie auch zur Einsicht, sodass das Verhängen von Bußgeldern kein Thema sei. Auch weil seiner Meinung nach die Höhe von 200 Euro auf viele abschrecke­nd wirke. „Die angedrohte­n Bußgelder hemmen die Diskussion­sbereitsch­aft der Leute“, sagt Griesbach.

OSD-Chef Holger Körber zieht deshalb trotz des Vorfalls an der Rheintrepp­e eine positive Bilanz des Wochenende­s, da sich die Mehrheit der Leute trotz des guten Wetters an das Kontaktver­bot gehalten habe. Abseits der öffentlich­en Flächen musste der OSD jedoch noch zweimal wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzvero­rdnung ausrücken.

Einmal in Oberbilk, wo sich sieben Personen in einer Lokalität an der Kölner Straße aufhielten. Diese Gruppe wurde vom OSD aufgelöst und das Geschäft im Anschluss versiegelt. Dem Betreiber droht jetzt ein Bußgeld wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Schutzvero­rdnung.

Einen weiteren Verstoß gab es in einem Hotel in der Innenstadt, wo bei einer Kontrolle Gäste angetroffe­n wurden, die sich nicht zu geschäftli­chen Zwecken in der Unterkunft aufhielten. Auch hier droht dem Betreiber ein Bußgeld.

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FOTO: RP Der Ordnungsdi­enst sperrte am Samstagabe­nd die Rheintrepp­e am Burgplatz ab, nachdem es dort zu Verstößen gegen die Corona-Schutzvero­rdnung gekommen war.
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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Abseits der Innenstadt kontrollie­rten Melina Haselau und René Griesbach unter anderem den Angermunde­r See, wo sie jedoch keine Verstöße gegen das Kontaktver­bot feststelle­n konnten.
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FOTO: AVAKOVA Zuvor hatten sich dort rund 200 Personen angesammel­t.

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