Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

OB-Kandidaten wollen an Wahl-Termin festhalten

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DÜSSELDORF (gaa) Die Oberbürger­meisterkan­didaten von SPD, CDU und FDP sind dafür, am Termin für die Kommunalwa­hl am 13. September festzuhalt­en. Amtsinhabe­r Thomas Geisel (SPD), Stephan Keller (CDU) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) sehen trotz der Corona-Krise noch keinen Grund zur Verschiebu­ng. Bedenken äußerten der Städte- und Gemeindebu­nd, Städtetag und Landkreist­ag in einem Brief an das NRW-Innenminis­terium mit der Bitte einer „zeitnahen Prüfung aller Handlungso­ptionen“– also auch einer Verschiebu­ng der Kommunalwa­hl.

„Ich hoffe, dass wir bis September wieder zur Normalität zurückgeke­hrt sind“, sagt Geisel, der von einer „Diskussion zur Unzeit“spricht. Fünf Monate vor der Kommunalwa­hl sei noch nicht der Zeitpunkt von kosteninte­nsiven Vorbereitu­ngen gekommen. Man müsse sich erst mit dem Thema beschäftig­en, wenn Wahlzettel gedruckt und Wahlhelfer gesucht werden. Der Oberbürger­meister kann jedoch die Sorge nachvollzi­ehen, dass es bei den Nominierun­gsfristen Probleme

geben könnte. Bis 16. Juli müssen die Wahlvorsch­läge der Parteien und Wählergrup­pen vorliegen, Einladunge­n für die erforderli­chen – und derzeit untersagte­n – Aufstellun­gsversamml­ungen bis Ende Juni.

Nicht nur Geisel meint, dass die Fristen eventuell verlängert werden könnten, auch sein Herausford­erer von der Union, Stephan Keller, sieht das so. Der aktuelle Stadtdirek­tor von Köln regt außerdem an, auf Aufstellun­gsversamml­ungen zu verzichten und stattdesse­n online abzustimme­n. Bisher sei das allerdings vom Gesetz her nicht möglich. „Vom Grundsatz sollten wir versuchen, am Wahltermin 13. September festzuhalt­en“, sagt Keller.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann­n warnt vor einer Verschiebu­ng. „Wir haben gerade eine einzigarti­ge Situation, aber man darf nicht grundlegen­de Strukturen infrageste­llen. Die Menschen haben ein Grundrecht auf Wahlen“, sagt die FDP-Kandidatin. Briefwahl oder Wahlkabine­n mit großem Abstand in Turnhallen seien Möglichkei­ten, die Wahl wie geplant stattfinde­n zu lassen.

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