Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Drei Wochen zu spät in Quarantäne
DÜSSELDORF (sg) Mitte März hatte RP-Redakteur Christoph Schroeter den Verdacht, dass sein Husten und seine Hals- und Kopfschmerzen auf eine Corona-Infektion hindeuten könnten. Er wandte sich an die städtische Corona-Hotline, wo er gründlich befragt wurde. Danach hörte er lange nichts mehr. Bis er gut drei Wochen später, am 7. April, die schriftliche Verfügung im Briefkasten hatte, sich vom 16. bis 30. März in Quarantäne zu begeben.
Die Hotline-Mitarbeiterin hatte ihm im Telefonat am 16. März zwar einen Rückruf vom Gesundheitsamt angekündigt, der möglicherweise auch erst am nächsten Tag erfolgen würde. Doch es hatte weder einen Rückruf noch eine mündliche Aufforderung zur Quarantäne gegeben, lediglich den Rat der Mitarbeiterin, sich krankschreiben zu lassen. Das hatte Schroeter auch getan, war nach einer Woche weitgehend symptomfrei weiter im Homeoffice geblieben, wie der größte Teil unserer Redaktion. Und er machte Spaziergänge, ging Einkaufen – was man eben so tut. Und erfuhr nun, dass er eigentlich das Haus nicht hätte verlassen dürfen, neben dem Hausarzt nur zu höchstens ein bis zwei Personen Kontakt hätte haben dürfen.
„Das ist ein perfektes Beispiel dafür, wie es nicht laufen soll“, bedauert der Chef des Düsseldorfer Gesundheitsamtes, Klaus Göbels. „Wir fliegen ein Flugzeug, das wir gerade noch konstruieren.“Anfangs hätten die Mitarbeiter an der Hotline alle Informationen ans Gesundheitsamt weitergeleitet, wo dann über einen möglichen Test entschieden worden sei. „Inzwischen haben wir sieben klinische Symptome definiert, wenn nur eins davon bei einem Anrufer zutrifft, bekommt er sofort einen Testtermin“, versichert Göbels und ist zuversichtlich: Bis Ostern sollte alles rund laufen.“