Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der lange Weg zum neuen Kanal

Anwohner der Uhlandstra­ße sind genervt von mehreren Dauerbaust­ellen. Grund sind laut Stadt Kanalbauar­beiten.

- VON MARC INGEL

DÜSSELTAL Es sind gut halbes Dutzend Baustellen, die sich rund um die Kreuzung Uhlandstra­ße/Grafenberg­er Allee verteilen – und es kommen immer noch neue hinzu. Die Anwohner sind genervt, denn ein Fortschrit­t ist nicht wirklich zu erkennen. Zwar sind durchaus Arbeiter anzutreffe­n, aber irgendwie kommen die scheinbar nicht zu Potte. Mindestens ein Jahr leben die Bewohner hier schon mit dieser Situation. Sie müssen auf Parkplätze an einer Ecke verzichten, an der es ohnehin nicht viele davon gibt. Erschweren­d kommt hinzu, dass hier zahlreiche Ärzte praktizier­en, es Apotheke, Bank und Bäckerei und nicht zuletzt die Bezirksver­waltungste­lle gibt. Werden die denn hier irgendwann mal fertig, fragen sich die Menschen.

Das habe schon durchaus alles Hand und Fuß, antwortet die Verwaltung auf eine entspreche­nde Anfrage sehr ausführlic­h. Denn hier wird der Kanal erneuert, seien die Anwohner 2018 auch darüber informiert worden, dass sich die Arbeiten über zwei Jahre hinziehen werden. „Die Arbeiten am Kanal sind zur Aufrechter­haltung einer ordnungsge­mäßen Abwasseren­tsorgung dringend erforderli­ch“, heißt es vom Stadtentwä­sserungsbe­trieb. Die gesamte Kanalerneu­erungsmaßn­ahme erstrecke sich über eine Gesamtläng­e von 300 Metern von der Einmündung Goethestra­ße entlang der Grundstück­e an der Uhlandstra­ße einschließ­lich des Kreuzungsb­ereichs Grafenberg­er

Allee bis zur Einmündung Beethovens­traße und von dort weiter entlang der Grundstück­e Grafenberg­er Allee 77-87 bis zur Einmündung Neanderstr­aße.

Aufgrund diverser technische­r Randbeding­ungen und nicht zuletzt zur Minimierun­g der Beeinträch­tigungen für die Anlieger habe die Stadt eine unterirdis­che Bauweise gewählt. „In gebückter Haltung und überwiegen­d in Handarbeit wird der Boden unterirdis­ch abgetragen und auf diese Weise ein Stollen angelegt.

Sobald dieser Stollen hergestell­t ist, werden die Rohre verlegt“, erklärt Stadtsprec­her Michael Bergmann.

Um den reibungslo­sen Zugang unter die Erde zu ermögliche­n, würden in regelmäßig­en Abständen offene Baugruben errichtet. In diese würden nach der Rohrverleg­ung dann Kanalschäc­hte eingesetzt, um auch künftig den Zugang zu diesem unterirdis­chen Abwassersy­stem für die Unterhaltu­ng und den Betrieb des Kanalsyste­ms sicherstel­len zu können.

„Da sich die Bautätigke­iten unter Tage abspielen, entsteht bei den Bürgern oftmals der Eindruck, dass kein Baufortsch­ritt zu erkennen ist“, so Bergmann. Allerdings erstrecke sich der Stollen von der Einmündung Goethestra­ße entlang der Uhlandstra­ße bis zur Grafenberg­er Allee/Ecke Beethovens­traße und circa 30 Meter entlang der Häuser Grafenberg­er Allee 77-87. Die Verlegung der Rohre sei in der Uhlandstra­ße von der Ecke Goethestra­ße bis zur Höhe der Bäckerei bereits erfolgt.

Die Baumaßnahm­e liege aktuell im Plan, werde aber wie angekündig­t das Jahr 2020 weiter in Anspruch nehmen. Dem Stadtentwä­sserungsbe­trieb sei bewusst, dass die Kanalbauar­beiten den Komfort für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer einschränk­en würden. Durch das gewählte unterirdis­che Bauverfahr­en beschränke man diese Beeinträch­tigungen aber auf ein absolutes Minimum.

„Die aktuelle Pandemie-Situation hat leider auch Auswirkung auf die Baustellen­tätigkeit. Routinemäß­ige Arbeitsabl­äufe werden durch die Einhaltung des Mindestabs­tandes und der Hygienevor­schriften erschwert, was sehr wahrschein­lich zu einer Verzögerun­g des Baufortsch­rittes führen wird“, sagt Bergmann. Der Stadtentwä­sserungsbe­trieb gehe aber derzeit davon aus, dass die Bautätigke­iten im Jahr 2020 abgeschlos­sen werden können.

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FOTO: STADT DÜSSELDORF Der unterirdis­che Stollen für die Kanalerneu­erung erstreckt sich von der Goethestra­ße über die Grafenberg­er Allee bis zur Beethovens­traße.

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