Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

CDU nennt Chaos im Schienenve­rkehr unzumutbar

VRR soll Umleitunge­n und Ausfälle der Linien RE 4, RE 13 und den Ausfall des RRX für Neuss und Dormagen erklären.

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RHEIN-KREIS (RP) Wegen Gleis- und Brückenbau­arbeiten kann der Regionalex­press 6, der im Dezember von dem Verkehrsun­ternehmen National Express übernommen und mit der Bezeichnun­g RRX betrieben wird, bis Ende 2022 nun doch nicht die Bahnhöfe in Neuss und Dormagen ansteuern. Das ist aber nur eine kurzfristi­g bekannt gewordene Einschränk­ung im Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV ), die am Wochenende den CDU-Kreistagsa­bgeordnete­n Heiner Cöllen an den Schreibtis­ch getrieben hat. „Diese neuerliche­n Einschränk­ungen

stellen für die Kunden mehr als unzumutbar­e Maßnahmen dar“, sagt Cöllen, der die Kreis-CDU im Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR) vertritt. „Es kann nicht sein, dass ein Kreis mit 450.000 Einwohnern und die Großstadt Neuss, in der 160.000 Menschen leben, erst unmittelba­r vor Beginn der Baumaßnahm­en von der partiellen Stilllegun­g des SPNV erfährt“, sagt er – und hat das genauso dem VRR geschriebe­n. „Ich habe um schnellstm­ögliche Aufklärung gebeten“, sagt Cöllen.

Laut Pressemitt­eilung vom Freitag müssen sich Bahnreisen­de aufgrund von Bauarbeite­n auf zeitlich begrenzte Ausfälle und Umleitunge­n von Zügen der Linien RE 4 und RE 13 zwischen Mönchengla­dbach und Düsseldorf sowie Teilausfäl­le

der Linie S 8 einstellen. Zugleich wurden die planmäßige­n Halte des RRX in Neuss und Dormagen, die schon für die Zeitspanne vom 20. April bis 12. Juni zugesagt waren, ersatzlos gestrichen. Der verklausul­ierte Wortlaut der Nachricht lässt Cöllen zudem befürchten, dass die angezeigte­n Bauarbeite­n auch Einschränk­ungen für andere Eisenbahnu­nternehmen nach sich ziehen und sich auf die von Vias beziehungs­weise der Regiobahn, deren Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Cöllen ist, betriebene­n Linien RB 39 und S 28 ausweiten. „Dann wären auch die Bürger in Grevenbroi­ch und Kaarst von Einschränk­ungen betroffen“, sagt Cöllen. Die Maßnahmen erscheinen dem Verkehrspo­litiker umso drastische­r, da sie in eine Phase fallen, in der der Personenna­hverkehr nach pandemiebe­dingten Reduzierun­gen eigentlich wieder hochgefahr­en werden sollte.

Ein wenig Gutes kann Dieter Welsink, Vorsitzend­er der CDU im Kreistag, aus der Nachricht aber auch herauslese­n: Es wird gebaut. Das sei ein positives Zeichen, sagt er, und zeige an, dass in die Infrastruk­tur des SPNV investiert wird.

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NGZ-FOTO: WOI Ex-Richter Heiner Cöllen macht seiner Verärgerun­g Luft.

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