Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Panzer im Einsatz gegen Waldbrand
Bei dem Feuer an der deutsch-niederländischen Grenze hilft das Militär aus.
NIEDERKRÜCHTEN (hb/mba/dpa) Am Mittwoch sind deutsche und niederländische Feuerwehrkräfte erneut gegen den Heide- und Waldbrand im niederländischen Nationalpark De Meinweg an der Grenze zu Niederkrüchten vorgegangen. Die Feuerwehren hatten den Brand in der Nacht zu Mittwoch gut unter Kontrolle. Am Mittwochmittag fachte der aufkommende Wind einzelne Brandherde wieder an. Nach Angaben des Kreis Viersen brennt es auch auf deutscher Seite zwischen Staatsgrenze und trockenen Nadelbäumen. Die Einsatzleitung hat auf die neue Lage reagiert und die Einsatzkräfte in diesem Bereich verstärkt, um die Entstehungsbrände zu löschen. Aus der Luft unterstützt ein Hubschrauber der Bundespolizei die Löscharbeiten. Zudem hat das niederländische Militär vier Helikopter geschickt, die jeweils 8000 bis 10.000 Liter Wasser aufnehmen können. Mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera werden aus der Luft Glutnester ausgemacht. Am späten Nachmittag meldete Kreisbrandmeister Rainer Höckels vorsichtig eine Entspannung der Lage. Die Feuer seien auf beiden Seiten der Grenze vorerst unter Kontrolle, eine Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden.
In der Nacht hatten ein Bergepanzer des niederländischen Militärs und ein Radlader eine Schneise in den Wald geschlagen, um den Brand zu stoppen. Diese Schneise liegt zwischen dem Reitstall Venhof und dem Campingplatz Elfenmeer. Aus dem niederländischen Ort Herkenbosch wurden in der Nacht 4200
Menschen evakuiert, um sie vor den Rauchwolken des Waldbrandes zu schützen. 54 Bewohner des Pflegezentrums Bosscherhof wurden dabei mit Bussen nach Roermond und Tegelen gebracht.
Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) besuchte am Mittwoch die Arbeiten an der aufgestauten Schwalm, wo Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Bauhofes die Ufer befestigen. Von dort wird Löschwasser abgepumpt und über mehrere Kilometer weitergeleitet. Das funktioniert über sogenannte HiTrans-Fire-Systeme, die rund 3000 bis 5000 Liter pro Minute fördern können. Das Land NRW verfügt über sechs solcher Systeme.
Zudem war auch am Mittwoch die Fliegerstaffel der NRW-Polizei mit ihren sogenannten Bambi Buckets im Einsatz. Die Behälter hängen außen an Hubschraubern und werden mit Wasser gefüllt, um Feuer effektiv aus der Luft zu löschen. Die Piloten müssen extra qualifiziert werden, um mit ihnen fliegen zu können.
Auch in Gummersbach musste zudem der tagelange Feuerwehreinsatz wegen vieler Glutnester verlängert werden. Der Wind habe sich zunächst zwar abgeschwächt, aber immer wieder steige an nicht vermuteten Stellen in dem Gelände Rauch auf, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Allein am Mittwoch bekämpften rund 130 Feuerwehrleute den Waldbrand, der bislang mehr als 35 Hektar Wald vernichtet hat.