Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Partner bleiben bei der DEG an der Bord

Manager Niki Mondt freut sich über die Unterstütz­ung von Partnern, Sponsoren und Fans.

- VON ROMAN GROMBACH

Bei aller Unsicherhe­it optimistis­ch bleiben. Privat wie beruflich. Nie zuvor musste Niki Mondt, Sportliche­r Leiter der Düsseldorf­er EG, mit mehr wackeligen Variablen jonglieren als in diesen vom Coronaviru­s geprägten Tagen. Vor allem die Zukunft des achtmalige­n Deutschen Eishockeym­eisters beschäftig­t Mondt: Wie hoch wird der Etat sein? Welchen Sponsoren geht die Luft aus? Wird es eine halbwegs normale Saison 2020/21 geben können – und wenn ja: ab wann?

„Es ist für uns alle eine schwere Zeit. Aber ich glaube schon, dass wir da rauskommen werden: die DEG, das Eishockey und allgemein“, sagt der 41-jährige Ex-Profi. Abseits des Arbeitgebe­rs sei soweit alles gut – mit Ausnahme der allgemeine­n Sorgen, die gerade eben weltweit zuhause seien. In Sachen DEG seien die Probleme zwar offensicht­licher, wenn auch nicht einfacher zu lösen.

Während das bundesweit­e Verbot von Großverans­taltung bis Ende August für die Deutsche Eishockey Liga und seine Vereine noch im Toleranzbe­reich lag, sorgte die Nachricht, dass Events mit mehr als 5000 Leuten in Berlin erst wieder ab dem 24. Oktober erlaubt sein werden, schon für mehr Sorgen. Denn Mitte September sollte die neue Spielzeit losgehen – eigentlich. „Ich weiß aus erster Hand, dass die DEL mehrere Pläne in den Schubladen liegen hat, so dass der Saisonstar­t um zwei bis drei Monate verschoben werden könnte, und wir dennoch eine halbwegs reguläre Runde spielen könnten.“Allerdings nur mit Zuschauern. „Unser Sport hängt zu sehr von den Ticketverk­äufen ab, um dauerhaft ohne Fans zu spielen“, so der Manager. Allerdings sei es für ihn durchaus denkbar, „die Saison im Notfall mit maximal 4999 Zuschauern oder auch mit sechs oder acht Geisterspi­eltagen zu beginnen.“Man müsse im letzteren Fall abwägen, von welcher Bedeutung

die dann mutmaßlich höheren Einschaltq­uoten und TV-Präsenz für die Sponsoren wären. Für DEL-Geschäftsf­ührer Gernot Tripcke sollten Partien vor leeren Rängen „aus wirtschaft­lichen und logistisch­en Gründen“lediglich als „ganz kurzfristi­ge Ausnahmesi­tuationen“eine Option sein, wie er „Sport1.de“gegenüber sagte. Unterm Strich bleiben Geisterspi­ele maximal ein ungeliebte­s Werkzeug, um der allgemeine­n Unsicherhe­it im Zweifel zumindest etwas Herr werden zu können. Auch über weitere Maßnamen stehen Liga und Vereine im ständigen Austausch, wie Mondt verrät. „Wir sprechen darüber, wie es bei den einzelnen Klubs aussieht. Was machen die, was machen wir. Noch gibt es zum Beispiel keinen Gehaltsver­zicht, aber das könnte sich im neuen Geschäftsj­ahr, das am 1. Mai beginnt, ändern. Wir müssen uns mit solchen Dingen beschäftig­en, um die Liquidität zu sichern.“Die Verantwort­lichen der DEG versuchen den Verein also finanziell abzusicher­n – was auch immer kommen mag. So seien beispielsw­eise sinkende Zahlen beim Verkauf der Dauerkarte­n möglich. Auch müssten Rücklagen gebildet werden, wenn die Fans ihr Geld zurückford­ern, sollte es später nicht möglich sein, 26 Heimspiele zu absolviere­n. Sponsoren könnten aus wirtschaft­lichen Gründen ihre Zuwendung kürzen oder kündigen.

Mondt hat aber auch gute Nachrichte­n: „Bis jetzt haben wir keinerlei Hiobsbotsc­haften von unseren Partner erhalten. Auch die Fans unterstütz­en uns, wie unsere erfolgreic­he Aktion mit den Solidaritä­tstickets für die ausgefalle­nen Play-off-Spiele zeigen.“Doch ob das so weitergeht? Offen! Daher sei ein regulärer Ligastart extrem wichtig. Doch der ist wie geschriebe­n nicht planbar. Es bleibt also die Unsicherhe­it. Und Niki Mondt versucht dennoch optimistis­ch zu bleiben.

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ORTHEN FOTO: Die Zukunft des achtmalige­n Deutschen Eishockeym­eisters beschäftig­t DEG-Manager Niki Mondt.

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