Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Sogar Freibier geht nicht“

Der Chef der städtische­n Hallentoch­ter D.Live über 200 verschoben­e Veranstalt­ungen und volle Biertanks

- VON UWE-JENS RUHNAU

STOCKUM

BRILL Unsere Homepage hatte bis jetzt eine halbe Million Klicks, unsere Logos wurden bundesweit bereits 20 Mal kopiert, das sehen wir als Ehre an.

Sie nutzen das Autokino jetzt auch für Konzerte. Warum?

BRILL Unser Hauptgesch­äft ist Live-Entertainm­ent, wir versuchen die Flamme am Lodern zu halten. Wir haben jetzt die ersten Konzerte mit Aligathoa und Sido gehabt, diese Woche kommt Brings. Die Besucher waren absolut begeistert, für die Künstler waren es bewegende Auftritte. Wir werden auch andere Formate ausprobier­en, beispielsw­eise Comedy. Über unsere Idee, den Düsseldorf­ern zu ermögliche­n, hier auch heiraten zu können, haben Sie ja berichtet.

Wie lange soll es das Autokino geben?

BRILL Bis die normalen Kinos wieder laufen. Wir planen immer einen Monat im Voraus, ich glaube aber, dass wir mindestens bis Ende Juli aktiv sein werden.

Wer leidet mehr unter dem Lockdown – Sportler oder Musiker?

BRILL Der Sport lebt vom permanente­n Wettkampf. Sportler müssen sich permanent miteinande­r messen, das macht es spannend und spornt zu Höchstleis­tungen an. Das fällt gerade komplett weg und das erschwert auch das Interesse am Sport. Bei den Musikern ist es etwas anders, das hat ja gerade das weltweite Konzert zur Corona-Krise gezeigt, das Lady Gaga initiiert hat. Die Musiker finden andere Formate. Zudem glaube ich, dass uns im nächsten Jahr viele neue Songs und gewaltige Wellen an Innovation­en überrasche­n. Was sollen solche Menschen auch machen, wenn man sie ein halbes Jahr in den Keller sperrt? Sie werden kreativ.

Können Sie sich vorstellen, dass

wir alle mit einem Mundschutz ins Konzert gehen?

BRILL Ich glaube, wir alle wollen unseren Alltag und unsere Normalität wiederhabe­n. Wer hätte denn vor drei Monaten gedacht, dass wir uns nicht mehr die Hand geben? Ich denke, dass wir uns mit dem Mundschutz arrangiere­n. Warum auch nicht, wenn wir uns so alle miteinande­r schützen.

Fortuna und DEG ist in Notzeiten immer bei der Miete für Arena beziehungs­weise Dome geholfen worden. Wenn der Bundesliga-Fußball wieder losgeht, wird es Geisterspi­ele geben und Fortuna hat zumindest Einbußen bei den Zuschauere­innahmen. Wie wollen Sie vorgehen?

BRILL Das müssen wir uns genau ansehen. Auch wenn keine Zuschauer in die Arena kommen können, gibt es durch die TV-Gelder Einnahmen und auch D.Live muss Kosten decken. Beim Eishockey gibt es ein großes Fragezeich­en, da dort die Eintrittsg­elder für den Verein existenzie­ll sind.

 ?? RP-FOTO: UWE-JENS RUHNAU ?? D.Live-Chef Michael Brill auf dem Gelände des Autokinos. Neben der Leinwand stehen Bühnen für die Live-Acts von Bands und Comedians.
RP-FOTO: UWE-JENS RUHNAU D.Live-Chef Michael Brill auf dem Gelände des Autokinos. Neben der Leinwand stehen Bühnen für die Live-Acts von Bands und Comedians.

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