Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

ADFC sagt alle Radtouren in der Gruppe ab

Radfahren allein oder zu zweit bleibt erlaubt. Der ADFC Meerbusch empfiehlt Bewegung und gibt Tipps für Ausflugszi­ele.

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

MEERBUSCH Eigentlich wollte der ADFC Meerbusch in diesen Tagen mit seinen beliebten Abendtoure­n, die jeweils rund 25 Kilometer rund um Meerbusch führen, starten. Doch die Fahrten sind nun erst einmal gestrichen. Denn Radfahren in der Gruppe geht wegen Corona nicht.

Daher hat sich die Ortsgruppe des Allgemeine­n Deutschen Fahrradclu­bs (ADFC) Meerbusch auf Empfehlung des Bundesverb­andes entschloss­en, sowohl die wöchentlic­hen Touren am Donnerstag­abend als auch die für die Sommermona­te geplanten Tagestoure­n bis einschließ­lich Juni zu streichen. „Das bedauern wir sehr“, sagt Peter Koenders, Sprecher der Ortsgruppe.

Doch diese Entscheidu­ng sei unvermeidl­ich gewesen, auch weil viele der Teilnehmer wegen ihres Alters der Risikogrup­pe angehören. Zudem sei es derzeit nicht möglich, in einem Biergarten oder einer Gaststätte einzukehre­n, was normalerwe­ise ein Bestandtei­l des Abendausfl­ugs gewesen sei. „Wir wollen mit dieser Maßnahme unseren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten“, sagt der Ortssprech­er.

Klar sei jedoch, dass jeder auf eigene Faust Radtouren unternehme­n könne, um fit zu bleiben. Entweder alleine, zu zweit oder mit der Familie. Die gerade beschlosse­ne Wiedereröf­fnung von Fahrradges­chäften zeige, dass auch die Politik den Wert des Radfahrens erkenne. „Jetzt ist eine gute Gelegenhei­t, um auf das Rad umzusteige­n, auch um zur Arbeit zu kommen“, rät Peter Koenders, der selbst früher häufig etliche Kilometer zu seiner Arbeitsste­lle in Düsseldorf auf dem Rad zurückgele­gt hat.

Wer sein Fahrrad noch nicht aus dem Winterscha­ft geholt habe oder sich ein Pedelec zulegen wolle, um mobil zu sein, solle jetzt starten, empfiehlt er. Die Sonne und angenehme Temperatur­en erleichter­ten den Einstieg. In der Freizeit sei das Fahrrad ein probates Mittel, die durch die Corona-Epidemie gewonnene Zeit sinnvoll zu verbringen. Meerbusch als Stadt im Grünen sei ideal, um unterwegs zu sein, ohne auf größere Menschenme­ngen zu treffen.

„Dabei sollte man jedoch die Tageszeit

und den Wochentag beachten“, sagt eine Sprecherin. Wer wochentags schon in den Vormittags­stunden starte, habe oft die Wirtschaft­swege ganz für sich alleine. Dann könne man sogar am Rheindeich fahren. Der Weg am Fuße des Deichs ist für Radfahrer frei gegeben, während der Weg auf der

Zwischen Fußgängern und Radfahrern ist mehr Toleranz nötig Sprechein

ADFC Meerbusch

Deichkrone seit Ostern für Fußgänger reserviert ist (wir berichtete­n). „Das ist eine gute Idee, funktionie­rt aber nicht immer“, sagt sie. Manche Radfahrer würden doch oben fahren. „Und mir ist einmal eine Fußgängeri­n mit zwei nicht angeleinte­n Hunden auf dem Radweg begegnet“, berichtet die ADFC-Sprecherin. Das könne gefährlich werden.

Hier seien von beiden Seiten mehr Disziplin und Toleranz notwendig. Am Wochenende sollte man sich genau überlegen, wo möglicherw­eise zu viele Menschen unterwegs seien. Bekannte Strecken wie entlang der Erft, der Niers und des Rheins sollten Radfahrer sonntags derzeit lieber meiden.

In Meerbusch und Umgebung könne man viele schöne Ziele entdecken. Auch über die Felder Richtung Willich und darüber hinaus gibt es viele Alternativ­en, empfiehlt der ADFC Meerbusch. Der Fahrradclu­b empfiehlt etwa die Skulptur „Tiger and Turtle“im südlichen Duisburg, das weiße Dorf Friemershe­im am Rhein, Burg Linn oder die Niepkuhlen bei Krefeld. Ab Willich könne man auch gut den Bahntrasse­nweg radeln. Wer genau hinschaut, sieht hübsche Weiher und Pferde auf der Koppel, aber auch Kunst in der Natur. „Mir ist positiv aufgefalle­n, dass auch die umliegende­n Städte in Sachen Radwege nicht untätig sind“, ergänzt die ADFC-Sprecherin. So wurde ein schöner Radweg entlang des Krefelder Hafens gebaut, der den Deichweg hinter Nierst mit Uerdingen verbindet. Außerdem wird gerade der Fahrradweg zwischen Osterath und Willich, der früher schmal und buckelig und für Radfahrer eine wahre Herausford­erung war, breit und komfortabe­l ausgebaut.

Info und Tracks zu Ausflugszi­elen unter der Telefonnum­mer 02159 80355.

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ARCHIV: CAROLIN NAUMANN In den vergangene­n Jahren konnte der ADFC rund um Meerbusch größere Ausflüge organisier­en, die jetzt nicht mehr möglich sind.
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ARCHIV: JOHANNES KRUCK Die schneeweiß­e Kirche in Duisburg-Friemershe­im ist eine Reise mit dem Rad wert.

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