Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jahnkes Rückkehr aufs Eis noch nicht absehbar

Der DEG-Spieler hält sich nach seinem Wadenbeinb­ruch und weiteren Verletzung­en am rechten Sprunggele­nk mit Oberkörper­training fit.

- VON DANIEL MERTENS

Hinter Charlie Jahnke liegen intensive Wochen: Der Stürmer der Düsseldorf­er EG fieberte im März bereits dem Playoff-Duell in der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Eisbären Berlin entgegen, das sich aufgrund der Tabellensi­tuation zum Ende der Hauptrunde bereits abzeichnet­e. Der 22-jährige gebürtige Berliner war erst Ende September von der Spree an den Rhein gewechselt. Es wäre also eine ganz besondere Serie für Jahnke gegen seinen ExKlub geworden. Doch dann war da jener tragische Augenblick im allerletzt­en Hauptrunde­nspiel in Nürnberg. Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels wurde Jahnke von seinem

Gegenspiel­er Brett Festerling gecheckt. „Ich habe direkt gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich habe versucht aufzustehe­n, doch es ging nicht.“Die bittere Diagnose: Wadenbeinb­ruch sowie Innenbandu­nd Syndesmose­bandriss am rechten Sprunggele­nk. Bereits zwei Tage später erfolgte in Jahnkes Heimatstad­t Berlin die Operation. Seinem Gegenspiel­er macht die sympathisc­he Offensivkr­aft keinen Vorwurf: „So etwas passiert im Eishockey.“

Doch der verpassten Playoff-Gelegenhei­t gegen seinen Stammverei­n brauchte Jahnke nicht lange hinterher zu trauern. Zwei Tage später sagte die DEL aufgrund der Corona-Pandemie die heiße Saisonphas­e komplett ab. Jahnke hat nunmehr alle Zeit der Welt, sich in Ruhe auf sein Comeback vorzuberei­ten. Er hält sich aktuell in Berlin bei seinen Eltern auf: „Der Heilungspr­ozess

verläuft gut, ich kann die Belastung immer weiter steigern.“Aktuell hält sich Jahnke mit Oberkörper­training und Stabilisat­ionsübunge­n soweit fit wie möglich. Ansonsten sitze er viel im Garten und lese. Läuft alles gut, wolle er Mitte oder eher Ende Mai wieder ins normale Training einsteigen. Eine Rückkehr aufs Eis ist jedoch noch nicht absehbar. Zunächst muss die Reaktion auf das Training abgewartet werden – und wann die DEG in der Corona-Zeit überhaupt wieder in die kühle Halle darf.

Mit seinem persönlich­en Saisonverl­auf ist Jahnke, der im September zunächst ausgeliehe­n und im November schließlic­h fest verpflicht­et wurde, zufrieden. Zu Saisonbegi­nn

lief er noch mit einer Förderlize­nz dreimal in der zweiten Liga für die Lausitzer Füchse auf, bevor der Wechsel an den Rhein zustande kam. 48 Spiele absolviert­e Jahnke schließlic­h im Dress der DEG, erzielte vier Tore und schaffte sieben Assists. 487 Minuten auf dem Eis sammelte der Stürmer insgesamt, im Schnitt zehn pro Partie. Die Schusseffi­zienz lag am Ende bei 12,5 Prozent.

Der Saisonabbr­uch beendete schließlic­h auch die großen Ambitionen der DEG: „Wir hätten in den Playoffs sehr weit kommen können. Wir hatten die beste Abwehr und den besten Torhüter.“Doch aufgeschob­en muss nicht aufgehoben sein: „Nächstes Jahr ist genauso viel möglich wie jetzt, da der Kern der Mannschaft zusammenbl­eibt.“Jahnke selbst strebt dann die Entwicklun­g zum Leistungst­räger an. „Ich möchte kein Durchschni­ttsspieler werden, sondern mich fest in der DEL etablieren.“In Düsseldorf ist Jahnke auf jeden Fall schon gut angekommen. „Die Organisati­on bei der DEG ist sehr gut und die Stadt ist auch sehr schön.“Vorgenomme­n hat er sich, körperlich zuzulegen. „Ich muss physischer agieren, für den Gegner unangenehm­er agieren.“Auch im Spiel ohne Scheibe in der Defensive sieht er noch Steigerung­sbedarf. Und wenn Jahnke in diesen Bereichen auch noch zulegt, stehen ihm und der DEG positive Zeiten bevor.

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FOTO: HÄFNER Charlie Jahnke (l.) im Duell mit Max Hadraschek (Wild Wings).

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