Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Familienbe­ratung in Zeiten von Corona

Dorothee Ellerbrake und Tania Höveler beraten Familien und Paare – während der Corona-Krise ist ihre Unterstütz­ung sehr gefragt.

- VON BEATE WERTHSCHUL­TE ist eine Privatprax­is, von den Krankenkas­sen werden die Kosten nicht übernommen. Das Erstgesprä­ch (45 Minuten) kostet 60 Euro, die Einzelbera­tung (60 Minuten) liegt bei 85 Euro und 90 Minuten kosten 125 Euro. Familienun­d Paarberatu­n

OBERKASSEL Vor drei Jahren haben die Freundinne­n Dorothee Ellerbrake und Tania Höveler ihre Privatprax­is für Familien- und Paarberatu­ng gegründet, zunächst in gemeinsame­n Räumlichke­iten mit einer Fachärztin für Psychiatri­e und seit Mitte April in ihren eigenen Praxisräum­en in Oberkassel. „Ich selbst habe mithilfe profession­eller Begleitung gelernt, dass man durchaus gestärkt aus einer Trennung hervorgehe­n kann – das möchte ich gern auch anderen Menschen vermitteln“, sagt Höveler ihre Motivation.

Inzwischen haben die beiden verschiede­ne Fortbildun­gen absolviert und in ihrer Praxis mehr als 100 Klienten, Einzelpers­onen sowie Paare und Familien, beraten, sogar Entspannun­gstraining für Kinder und Jugendlich­e gehört zum Angebot. „In vielen Familien gibt es Streit und Missverstä­ndnisse, oftmals brauchen die Mitglieder von Patchwork-Familien Unterstütz­ung für ihr Zusammenle­ben – dann können wir nicht nur den Erwachsene­n, sondern auch den Kindern helfen, damit sie lernen, mit Stresssitu­ationen besser umzugehen“, erläutert Ellerbrake. Wichtig ist den Beraterinn­en, sich viel Zeit für ihre Klienten zu nehmen und Termine so flexibel wie möglich, bei Bedarf auch abends und am Wochenende, anzubieten. „Bei uns muss niemand länger als eine Woche auf einen Termin warten“, sagt Höveler.

Und diese Flexibilit­ät ist in Zeiten von Corona ganz besonders gefragt, denn für die meisten Familien hat sich der Alltag komplett verändert. Die Eltern arbeiten im Homeoffice, die Kinder können nicht in die Kita oder die Schule – da kann profession­elle Beratung oftmals helfen. „Am Anfang der Krise herrschte allerdings bei unseren Klienten erst einmal eine große Unsicherhe­it.

Viele Präsenzter­mine bei uns in der Praxis wurden abgesagt, unter anderem auch, weil aufgrund der Kinderbetr­euung die Zeit dafür fehlte“, erzählt Ellerbrake. Also hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin begonnen, Beratungen online per Videochat und telefonisc­h anzubieten. Das ersetze zwar nicht das persönlich­e Gespräch, aber es könne betroffene­n Familien helfen, besser mit der Krisensitu­ation umzugehen. „Gerade dann, wenn die üblichen Routinen wegfallen, ist es wichtig, den Arbeits- und Familienal­ltag möglichst harmonisch zu gestalten – hier können wir schnell mit Tipps und Anregungen unterstütz­en“, sagt Ellerbrake. Inzwischen hat sich die Situation in der Praxis aber verändert.

„Gerade vertraute Klienten, die uns gut kennen, rufen an und möchten gern wieder persönlich­e Termine vereinbare­n“, freut sich Höveler. In ihren Praxisräum­en können die Beraterinn­en problemlos Abstandsun­d Hygienereg­eln einhalten, denn sie verfügen über zwei große Räume mit jeweils genügend Platz für bis zu vier Personen. „Desinfekti­onsmittel und Masken halten wir auch bereit, damit unsere Klienten sich bei uns sicher fühlen können“, sagt Ellerbrake.

Die Familienpr­axis Höveler Ellerbrake

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ANNE ORTHEN In ihrer Praxis für Familien- und Paarberatu­ng helfen Dorothee Ellerbrake und Tania Höveler bei Konflikten. rP-FOTO:
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