Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Stadt will kein Hotel an Worringer Straße
Der Antrag auf eine Nutzungsänderung ist abgelehnt worden. Ende April kontrollierte das Ordnungsamt das Haus.
STADTMITTE In dem Wohnhaus an der Worringer Straße mit der Nummer 68 wird nach wie vor ohne Genehmigung eine Art Hotel geführt. Das hatte der Ordnugs- und Servicedienst (OSD) bei einer Kontrolle am 22. April festgestellt und wieder ein ordnungsbehördliches Verfahren gegen den Betreiber eingeleitet. Zu einem Hotel soll das Haus aber nicht umgebaut werden, so ein Sprecher
übrig – sich bei verschiedenen Ämtern gemeldet und geschildert, was im Haus vorgeht. „Aus manchen Wohnungen sind drei Zimmer geworden“, sagt eine Mieterin. Ausgestattet sind die Zimmer mit Etagenoder Doppelbetten, die beworben werden als Appartements in den gängigen Buchungsportalen im Internet. Die Mieter dokumentierten mit ihren Handys, wie Reisegruppen die Zimmer bezogen und Reinigungstrupps schmutzige Bettwäsche und Müll einsammelten. Die Bewohner sollen vom Betreiber aufgefordert worden sein, die Eingangstür nicht zu schließen, weil Gäste die Möglichkeit haben sollen, problemlos ein- und ausgehen zu können. Es gab eine Zeit, da hing ein Schild im Flur mit der Aufschrift Rezeption, daneben ein Zettel, auf dem Zimmernummern ausgewiesen waren. Diese Zettel sind ausgetauscht worden, an ihre Stelle kam ein Schild mit der Aufschrift Office. Außerdem gab es eine Zeit lang das Klingelschild „WS Hotel“, das zwischenzeitlich verschwunden ist.
Unterstützung bekamen die Mieter von verschiedenen Linken-Politikern aus Düsseldorf, Ben Klar etwa ärgerte sich darüber, dass die Stadt so lange nichts unternommen hatte, „obwohl sie Bescheid wusste“. Eine Anfrage zur Worringer Straße 68 hatte es im November in der Bezirksvertretung 1 gegeben, auf die die Verwaltung im Februar im nicht-öffentlichen Teil geantwortet hatte. Darin wurde bestätigt, dass dem Bauaufsichtsamt seit Februar 2019 eine teilweise ungenehmigte hotelähnliche Nutzung bekannt ist und bereits ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet wurde. Außerdem sei angeordnet worden, dass ein zweiter Rettungsweg – auch für die Mieter – installiert werden müsse. Darüber hinaus sei ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet und verfügt worden, weitere Bauarbeiten zu unterlassen.
Geführt werde der „Beherbergungsbetrieb“von der WS GmbH. Das bestätigte Viktor Neudorf vom Unternehmen März. „Wir haben die meisten Einheiten von dem Eigentümer gemietet“, so Neudorf damals, der sich zu den aktuellen Entwicklungen nicht mehr äußern will. Vor zwei Monaten betonte er, dass das Objekt in einem desolaten Zustand gewesen sein soll und man deshalb einige Einheiten saniert hätte, „keine dieser Maßnahmen war genehmigungspflichtig“, so Neudorf damals.