Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Heute letztes Speed-Dating mit zehn Schauspiel­ern

- VON DOROTHEE KRINGS

Zehn Schauspiel­er schlüpfen in teils absurde Rollen und spielen Partnersuc­he – per Video-Telefon, schließlic­h wütet da draußen Corona. Mit dieser charmanten Idee sind am Wochenende fünf deutsche Theater im Internet an den Start gegangen. Darunter das Düsseldorf­er Schauspiel­haus, für das Ensemblemi­tglied Judith Bohle sich in die fiktive Partnersuc­he geworfen hat. Bohle spielt eine junge Frau, die einen Partner sucht, aber kein Interesse an Sex hat.

Regisseuri­n Anne Lenk und der Schauspiel­er Camill Jamal haben das Konzept entwickelt und ein unterhalts­ames Kurzformat geschaffen, das heute zu Ende geht, aber noch länger im Internet abrufbar ist.

Der Reiz der improvisie­rten Begegnunge­n liegt darin, dass die Schauspiel­er mit großer Wahrhaftig­keit ihre Rollen verkörpern. Anders als auf der Bühne sprechen sie ja keinen fixen Text, sondern improvisie­ren in den Telefondia­logen – und das tun sie mit größter Spielfreud­e. Allerdings ist es bei diesem schnell entwickelt­en Projekt nicht ganz gelungen, die Charaktere Folge um Folge zu vertiefen. Man kennt die Figuren irgendwann, spannend bleiben die wechselnde­n Konstellat­ionen.

Mit „Zeit für einander“wurde kein neues Theaterfor­mat erfunden, vielmehr kann man Spaß daran haben, tollen Schauspiel­ern dabei zuzusehen, wie sie sich verstellen, ohne, dass man es merkt. www.zeitfuerei­nander.com

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