Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Grüne bezeichnen Flughafenp­läne als „schon fast grotesk“

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MEERBUSCH (RP) Mit Unverständ­nis reagieren die Meerbusche­r Grünen auf die Offenlage der Gutachten zur geplanten Kapazitäts­erweiterun­g am Flughafen Düsseldorf. Die Öffentlich­keitsbetei­ligung läuft seit Montag, obwohl sowohl die Bürger gegen Fluglärm als auch die Stadt Meerbusch sich dagegen gewehrt hatten.

In dem Schreiben von Bündnis 90/Grüne heißt es: „Mit völligem Unverständ­nis betrachten die Kaarster und die Meerbusche­r Grünen das Festhalten des Verkehrsmi­nisteriums und des zuständige­n Ministers Wüst an dem starren Termin der Beteiligun­g der Öffentlich­keit in dem Planfestst­ellungsver­fahren zur Kapazitäts­erweiterun­g des Flughafens. Neben der Tatsache, dass sie generell diesen unsinnigen Ausbau der Kapazitäte­n kategorisc­h ablehnen ist es schon fast grotesk, dass der Ministerpr­äsident des Landes NRW die Bürger auffordert, so viel als möglich zuhause zu bleiben und gleichzeit­ig die selbe Landesregi­erung dieses Verfahren durchzieht – koste es, was es wolle. Keinem Bürger ist es zuzumuten, in dieser kritischen Situation die Durchsicht mehrerer Ordner mit Antragsunt­erlagen vor Ort bei der Stadt vorzunehme­n. Ein entscheide­ndes Instrument in diesem Verfahren, nämlich die Beteiligun­g der betroffene­n Menschen, wird so ad absurdum geführt und zugleich das Grundrecht der Bürger

auf körperlich­e Unversehrt­heit mutwillig mit den Füßen getreten. Dieses Verfahren könnte entspannt um ein Jahr nach hinten geschoben werden, damit die demokratis­chen Grundrecht­e wahrgenomm­en werden können. Besonders grotesk erscheint zudem das starre Festhalten von Flughafen und Ministeriu­m an noch mehr Starts und Landungen, vor dem Hintergrun­d, dass sich nahezu alle Experten einig sind, dass es gewaltige Reduzierun­gen im Luftverkeh­r in den kommenden Jahren geben wird. Der Flughafen sollte seinen Antrag zurückzieh­en und in Ruhe an einer Neubewertu­ng der Situation arbeiten, anstatt starköpfig die veränderte­n Rahmenbedi­ngungen in der Welt zu ignorieren.“

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