Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Fortuna-Traumelf unserer Leser

Heute wird Fortuna 125 Jahre alt. Zu diesem Geburtstag haben Sie die elf Spieler gewählt, die für Sie die besten der Vereinsges­chichte sind. Mit dabei: Oliver Fink, der am Montagfrüh zum ersten Mal Vater wurde.

- VON BERND JOLITZ

In der Realität war es ihnen nie vergönnt, gemeinsam auf einem Fußballpla­tz zu stehen. Paul Janes und Klaus Allofs, Toni Turek und „Lumpi“Lambertz, Matthias Mauritz und Oliver Fink. Doch Sie haben diese verschiede­nen Generation­en von Fortuna-Spielern zusammenge­bracht, die Traumelf aus 125 Jahren Vereinsges­chichte gewählt. Im Zuge des Klubjubilä­ums, des 125. Geburtstag­s der Fortuna an diesem 5. Mai, hatte unsere Redaktion dazu aufgerufen, im Internet, per Post oder per E-Mail aus 50 Kandidaten die beliebtest­en elf Spieler und den passenden Trainer zu wählen. Mehr als 5000 Stimmen wurden abgegeben und haben zu dem Ergebnis geführt, das auf der nebenstehe­nden Grafik abgebildet ist.

„Ich bin sprachlos vor Stolz“, kommentier­te der aktuelle Kapitän Oliver Fink seine Berufung ins Dreamteam. „Als ich es erfuhr, musste ich mich erst einmal hinsetzen. Ich habe eine Gänsehaut bekommen, als ich darüber nachgedach­t habe, welchen Stellenwer­t diese Auszeichnu­ng hat.“Der 37-Jährige bedankte sich ausdrückli­ch bei den Lesern, die ihn „in diesen erlauchten Kreis“gewählt hätten. „Das bedeutet mir sehr viel und erfüllt mich mit Stolz.“

Es sind überhaupt ganz besondere Tage für den aktuellen Kapitän, denn am Montagfrüh um vier Uhr wurde er zum ersten Mal Vater. „Ich weiß gar nicht mehr wohin mit meinen Glücksgefü­hlen“, sagte der Mittelfeld­spieler nach der Geburt in der Uniklinik; Ehefrau Larissa und das Söhnchen, das den Namen Ferdinand trägt, sind wohlauf.

Mit Fink freute sich auch der Trainer der Traumelf, Friedhelm Funkel, der sich überrasche­nd deutlich gegen Aleks Ristic, Norbert Meier und die übrige namhafte Konkurrenz durchsetzt­e. „Olli hat die Nominierun­g so was von verdient“, meinte der 66-Jährige. „Insgesamt sind das schon tolle Namen. Ich habe mir gleich angesehen, was ich mit dieser Mannschaft taktisch so alles angestellt hätte.“

Bei aller Wertschätz­ung für den jungen Vater Fink würde Funkel ihm die Kapitänswü­rde allerdings nicht überlassen. „Die Binde würde ich ganz sicher Paul Janes geben“, sagte der Coach. „71 Länderspie­le, davon 31 als Kapitän, sprechen für sich.“Überhaupt ist Funkel davon überzeugt, dass die alten Recken wie Janes, Turek, Erich Juskowiak oder Mauritz auch heutzutage ihren Weg gemacht hätten. „Sie haben ja damals nichts geschenkt bekommen“, betonte er. „Mit den heutigen Trainingsm­ethoden wären sie sicher genauso gut wie damals.“

Es war keine einfache Entscheidu­ng, schon bei der Vorauswahl nicht. Und völlig zu Recht merkte mancher Leser an, dass wichtige Namen auf der Kandidaten­liste fehlten; stellvertr­etend sei hier Jupp Derwall genannt, genialer Stratege der 1950er-Jahre und späterer Bundestrai­ner. Aber in einer so langen Geschichte konnte man nicht allen gerecht werden, und es war auch klar, dass gerade im Internet-Teil der Abstimmung die jüngeren Spielergen­erationen wegen des höheren Bekannthei­tsgrades bei der Nutzergrup­pe Vorteile haben würden.

Deshalb haben wir die Post-Zuschrifte­n gesondert gewertet, wodurch etwa Juskowiak noch ins Team rutschte, der online knapp außen vor geblieben wäre. Zudem haben wir die Anzahl der Stimmen höher gewertet als die Positionen, damit auch wirklich die Beliebtest­en in der Mannschaft landeten – daher kam es zum 3-4-3-System.

Unterm Strich sollte man die Wahl jedoch, so viel sie den Spielern bedeutet, dennoch nicht bierernst nehmen. Weil es eben müßig ist, darüber zu diskutiere­n, ob ein „Knöd“Bender aus der Meisterman­nschaft von 1933 der bessere Fußballer war als „Lumpi“Lambertz, der Kapitän aus dem dritten Jahrtausen­d. Oder ob Georg Koch vielleicht doch der stärkere Torhüter war als Toni Turek – oder doch Wilfried Woyke? Sie alle haben Fortuna geprägt, über eineinvier­tel Jahrhunder­te. Man darf schon jetzt gespannt sein, wer im Dreamteam zum 150. Geburtstag stehen wird.

Weitere Berichte, Interviews und Anekdoten zu Fortuna in der Stadtpost und im überrregio­nalen Sport.

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