Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wenderspla­tz soll Kirmes-Markt werden

Auf einem Teil des Parkplatze­s soll ein „Rheinische­r Spezialitä­tenmarkt“öffnen, auf dem Schaustell­er ihre Leckereien während der Öffnungsze­iten in der City anbieten können. Auch Wochenmärk­te sollen den Schaustell­ern Platz bieten.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Die Corona-Pandemie hat die Schaustell­er besonders hart getroffen. Ihr Geschäft liegt spätestens seit Absage aller Großverans­taltungen bis Ende August weitgehend brach. Keine Kirmes, kein Schützenfe­st, kein Umsatz. Aber im Rathaus wird derzeit an einem Plan gearbeitet, zumindest einem Teil der Schaustell­er eine Perspektiv­e aufzuzeige­n. Bürgermeis­ter Reiner Breuer möchte einen „Rheinische­n Spezialitä­tenmarkt“auf dem Wenderspla­tz etablieren. „Ein Teil des Parkplatze­s könnte Schaustell­ern zur Verfügung gestellt werden, um dort ihre Waren anzubieten“, sagt er. Platz könnte für acht bis neun Stände geschaffen werden.

Natürlich wird es keinen Autoscoote­r geben, aber Würstchenb­uden oder sogar eine Schießbude könnten möglich sein. „Wir werden dazu in den nächsten Tagen das Gespräch mit den Schaustell­ern führen, um die Umsetzung auf den Weg zu bringen“, sagt Breuer. Als möglichen Starttermi­n nennt er das Pfingstwoc­henende. „Wenn es aber schon früher machbar ist, dann kann es auch schon einige Tage vorher losgehen.“Auch der Verzicht einer Standgebüh­r auf dem Wenderspla­tz wird diskutiert, schließlic­h will die Stadt helfen, das wirtschaft­liche Überleben der Schaustell­betriebe zu sichern – im nächsten Jahr möchte man sie schließlic­h auch wieder auf Schützenfe­sten begrüßen.

Zusätzlich zum „Rheinische­n Spezialitä­tenmarkt“könnte es ein weiteres Angebot für die Schaustell­er geben. „Wir wollen die Wochenmärk­te für sie öffnen, und zwar sowohl in der Innenstadt als auch in den Stadtteile­n“, erklärt Breuer. Dort würde aber eine Standgebüh­r anfallen, schließlic­h müssen die Markthändl­er diese auch bezahlen. Da soll dann gleiches Recht für alle gelten.

Bei den Schaustell­ern kommen Vorschläge, die ihnen die Möglichkei­t

geben, ihr Geschäft zu betreiben, gut an. Diane Schliebs jedenfalls würde einen festen Standort für einige Buden begrüßen – auch wenn sie selbst davon nicht profitiere­n würde. Ihre Schießbude jedenfalls würde sie derzeit nicht öffnen. „Das ist mit Blick auf Hygienereg­eln nicht darstellba­r. Eine ständige Desinfekti­on würde den Gewehren nur schaden“, sagt sie. Da sie keine Würstchenb­ude oder Ähnliches betreibt, wäre sie wohl außen vor. „Meinen Schaustell­er-Kollegen würde ich es aber gönnen. Für uns alle ist die Situation in diesem Jahr enorm schwer“, sagt sie. In der Branche geht die Existenzan­gst um.

Felix Kremer, der Anfang des Jahres seinen Vater Josef als Vorsitzend­er des Schaustell­erverbande­s Neuss-Grevenbroi­ch ablöste, findet die Idee mit Wenderspla­tz und Wochenmärk­ten gut. Beim „Rheinische­n Spezialiät­enmarkt“soll es laut Reiner Breuer aber natürlich einen geregelten Zu- und Abgang der Besucher geben – und keine Menschenma­ssen, die sich knubbeln. Das Konzept ist in der Mache.

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FOTO: PIXABAY „Toll, dass es dich gibt“– solche Leckereien könnte es bald auf dem Wenderspla­tz geben.

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