Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Grundschulen kehren zum Frontalunterricht zurück
Gruppenarbeit und andere moderne Lernformen kommen aus hygienischen Gründen nicht in Frage.
MEERBUSCH (vim) Nachdem in der vorigen Woche die Viertklässler in die Grundschulen zurückkehrten, kommen in dieser Woche tageweise im Wechsel auch die anderen Jahrgänge. Am Montag ist an der Pastor-Jacobs-Schule in Lank die dritte Klasse dran. Zum ersten Mal seit der achtwöchigen Corona-Pause betreten die etwa 25 Kinder das Schulgebäude, zur Freude der stellvertretenden Leiterin Sabine Schmitt. „Das ist meine Klasse“, sagt Schmitt. Die Freude auf das Wiedersehen von den Kindern, die sie selbst unterrichtet, ist groß. Durch die Vorbereitungen und die Erfahrung mit der vierten Klasse, die schon am Donnerstag
und Freitag in der Schule waren, sieht Schmitt ihre Schule gut für den Neustart vorbereitet.
„Die Kinder bemühen sich sehr darum, die Regeln einzuhalten“, sagt Schmitt. Im Schulhof sind verschiedene Bereiche voneinander abgegrenzt – mit Markierungen auf dem Boden und mit aufgestellten Bänken. Dort können sich die Kinder in der Pause bewegen: Tanzen, Tischtennis oder Fußball spielen. Auf Abstand und in kleineren Gruppen. „Nach der Pause wird alles desinfiziert für die nächste Gruppe“, sagt Schmitt. Man müsse schon bei den jüngeren Kindern immer schauen, dass sie sich an die Regeln halten und sie daran erinnern. Das klappe ganz gut, aber nicht immer, sagt Schmitt.
„Selbst uns Erwachsenen fällt es ja schwer, die neuen Regeln immer einzuhalten“, sagt Anne Weddeling-Wolff, Schulleiterin der Martinus-Schule in Strümp. Es sei nicht immer zu vermeiden, dass die Kinder im Abstand von einem Meter nebeneinander statt anderthalb Meter stehen. „Die Schüler halten sich aber sehr vernünftig an die Regeln.“Für die Pausen ist an der Martinus-Schule der große Schulhof ist in drei Bereiche unterteilt. „Dann spielt man zum Beispiel nicht Fußball, sondern schießt nur Elfmeter“, sagt Weddeling-Wolff. Die größte Veränderung sei aber im Unterricht. „Das ist ganz anders.“
Die Grundschüler sitzen ab Montag an dem eigenen Tisch und arbeiten nur mit den eigenen Materialien. Gruppenarbeit, Bewegung im Unterricht, Diskussionen in kleineren Gruppen – das alles ist nicht mehr möglich. Es bleibt nur der klassische Frontalunterricht. „Man kann die modernen Lernformen nicht einsetzen“, sagt Weddeling-Wolff. Pädagogisch also ein Schritt zurück wegen der Corona-Krise? „Ich denke eher, dass uns die Situation klarmacht, wie wichtig und gut die modernen Methoden sind.“