Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lehrer aus Risikogrup­pen müssen Prüfungen abnehmen

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DÜSSELDORF (kib) Lehrer, die vorerkrank­t oder mindestens 60 Jahre alt sind, sollen in NRW in mündlichen Abschlussp­rüfungen eingesetzt werden. Das geht aus einem Erlass des Schulminis­teriums hervor, der unserer Redaktion vorliegt. In dem Schreiben an die Bezirksreg­ierungen vom 11. Mai heißt es: „Alle Lehrkräfte aus der Risikogrup­pe, das heißt Lehrer und Lehrerinne­n mit Vorerkrank­ungen und Lehrer und Lehrerinne­n, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, sowie schwangere und stillende Lehrerinne­n sind verpflicht­et, an Verfahren zur Abnahme mündlicher Prüfungen teilzunehm­en.“Auf die besondere Situation der Betroffene­n sei Rücksicht zu nehmen. In einer Fragestund­e im Landtag hatte sich NRW-Schulminis­terin

Yvonne Gebauer (FDP) Ende April lediglich für freiwillig­e Einsätze ausgesproc­hen.

Die bildungspo­litische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Sigrid Beer, kritisiert­e: „Damit begeht die Ministerin Wortbruch. Am 29. April sagte sie im Plenum, der Einsatz von Risikogrup­pen sei nicht zu erwarten.“Es sei ein Eingeständ­nis, dass es nicht genug Lehrkräfte gebe, um die Abitur- und Abschlussp­rüfungen zu bewältigen. Im Schulminis­terium hieß es, man habe auf mehrfachen Wunsch von betroffene­n Lehrkräfte­n, Schulleitu­ngen, aber auch Schülern so entschiede­n. Die Einhaltung der Abstands- und Hygienereg­elungen sei bei mündlichen Prüfungen sehr gut zu gewährleis­ten. Nordrhein-Westfalen

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