Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Schwesig: Ich bin wieder gesund
Die 45-jährige Ministerpräsidentin hat ihre Brustkrebs-Therapie abgeschlossen.
SCHWERIN (dpa) Mit ihrem Kurzhaarschnitt macht Manuela Schwesig (SPD) bereits vor den ersten Worten deutlich, dass sie eine Neuigkeit zu verkünden hat: „Ich bin wieder gesund.“Fast genau acht Monate nachdem Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin ihre Brustkrebs-Erkrankung öffentlich gemacht und sich in Therapie begeben hatte, gibt es Grund zur Freude. In einer Videobotschaft via Twitter dankt die 45-jährige Sozialdemokratin für die große Anteilnahme. Vor blauem Frühlingshimmel äußert sie demonstrativ Zuversicht.
Ihr Amt führte Schwesig trotz Therapie fast ohne Einschränkungen weiter. Seit Beginn der Corona-Krise trat sie fast täglich vor Kameras und Mikrofone, um über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu berichten. Sie verkündete das unpopuläre Einreiseverbot für Touristen, aber auch die bundesweit erste Genehmigung zur Öffnung von Gaststätten. Auf Fragen nach ihrer Gesundheit antwortete sie stets, dass es ihr gut gehe, sie sich bei den Ärzten gut aufgehoben fühle und in ihrer Familie großen Rückhalt finde.
Nun teilte sie sichtlich erleichtert mit, dass sie die kräftezehrende Therapie erfolgreich abgeschlossen habe. „Es war der bislang schwerste Kampf in meinem Leben“, bekannte die zweifache Mutter. Doch bleibe sie in Behandlung und unter Kontrolle, weil es – wie für andere Krebspatienten auch – keine Garantie gebe und ein Restrisiko bleibe.
„Die Krebstherapie hat auch Spuren hinterlassen“, bekannte Schwesig. Deshalb werde sie in den nächsten Wochen in Reha gehen, um neue Kraft zu schöpfen. Das soll etwa drei Wochen dauern. Zu wichtigen Beratungen will sie sich telefonisch zuschalten lassen.
In ihrem Video erinnerte Schwesig an den September 2019. „Die Diagnose damals war ein großer Schock für mich, für Familie und Freunde.“Doch habe sie seither viel Zuspruch und Ermutigung erfahren. Die aus Brandenburg stammende SPD-Politikerin wurde 2008 Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, wechselte 2013 dann als Bundesfamilienministerin nach Berlin. 2017 kehrte sie zurück, um dem an Krebs erkrankten damaligen Ministerpräsidenten Erwin Sellering (SPD) im Amt nachzufolgen.