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Eon-Chef will Energie-Umlage bei fünf Cent deckeln
ESSEN (dpa) Der Stromverbrauch der Privathaushalte ist durch die Arbeit im Homeoffice nach Einschätzung des Energieversorgers Eon nur leicht gestiegen. Einen Strompreisschock bei der nächsten Rechnung müssten Verbraucher deshalb nicht befürchten, sagte Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2020. Eon geht davon aus, dass der Stromverbrauch in deutschen Privatwohnungen um vier bis fünf Prozent gestiegen ist.
Ungemach drohe Stromverbrauchern aber durch eine „Explosion der EEG-Umlagekosten“. Die Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien könnte 2021 als Folge der gesunkenen Stromnachfrage, niedrigerer Großhandelspreise und der Rekordeinspeisung aus Wind- und Solarparks auf bis zu acht Cent je Kilowattstunde steigen, sagte Teyssen. Derzeit beträgt die Umlage 6,8 Cent.
Ein solcher Anstieg werde einen Aufschwung nach dem Ende der Krise abwürgen, warnte der Eon-Chef und schlug vor, die EEG-Umlage dauerhaft bei höchstens fünf Cent zu deckeln und die Stromsteuer auf den EU-Mindestsatz von 0,05 Cent je Kilowattstunde zu senken.
Eon ist bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Geprägt sind die Quartalszahlen durch die Übernahme der RWE-Tochter Innogy. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz wurde mit 17,7 Milliarden Euro fast verdoppelt. Aber: Die höheren Kosten für die Integration sowie weitere negative Effekte drückten Eon im ersten Quartal in die Verlustzone.