Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Städte bereiten sich auf Geisterspiele vor
In Düsseldorf gibt es ein Alkoholverbot, in Dortmund Zulasskontrollen bei Kneipen. Ein Überblick.
DÜSSELDORF Samstagnachmittag, Sonnenschein, Fußball-Bundesliga – drei Zutaten, die Tausende Fans in NRW Woche für Woche in die Innenstädte, vor Kneipen und in Biergärten ziehen. Ob in Mönchengladbach, Dortmund, Düsseldorf oder Köln, bekannte Fan-Treffs und Sky-Kneipen sind vor allem bei Auswärtsspielen überlaufen. Normalerweise. Aber normal ist in der Corona-Krise nichts mehr. Normalerweise ist die Bundesliga Mitte Mai vorbei, jetzt wird sie fortgesetzt. Normalerweise peitschen die Fans ihre Teams in Titel- und Abstiegskampf an. Jetzt gibt es Geisterspiele und Abstandsregeln in der Kneipe. Das ist nicht nur für die Fans eine besondere Situation, sondern auch für die Städte. In Dortmund, Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach bereiten sich Ordnungsämter und Polizei auf vermehrte Kontrollen vor. Plätze vor den Stadien werden abgesperrt, und für Kneipen gelten besondere Regeln.
Düsseldorf Die Stadt hat eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der sie Menschenansammlungen verhindern will. Fernsehübertragungen auf Außenterrassen von Kneipen und Restaurants werden damit werktags von 18 bis 6 Uhr und am Wochenende von 15 bis 6 Uhr verboten. Auch der Außerhausverkauf von Alkohol durch Gaststätten und Kioske wird in diesem Zeitraum eingeschränkt. Die Verfügung gilt für die Düsseldorfer Altstadt. Bei Fortuna-Spielen darf auch am „F95-Büdchen“
und an der „Kastanie“kein Alkohol verkauft werden. Die Arena wird am Spieltag komplett abgeriegelt.
Mönchengladbach Das Ordnungsamt wird in der Innenstadt vermehrt Präsenz zeigen, um eventuell auftretende Ansammlungen von Menschen auflösen zu können. In Gaststätten soll das Ordnungsamt die Einhaltung der Coronaschutzverordnung verstärkt kontrollieren. „Bereits im Vorfeld hat es dazu auch Gespräche mit den örtlichen Vertretern der Dehoga gegeben, die ihre Mitgliedsbetriebe entsprechend sensibilisieren“, teilte die Stadt Mönchengladbach mit. Bildschirme für die Fußball-Übertragung dürfen Gastronomen nicht vor ihren Läden aufstellen.
Dortmund Vor allem vor dem Derby gegen Schalke appellieren Stadt und Polizei an die Vernunft der Fans. Sie sollen das Spiel im kleinen Kreis schauen und die Abstands- und Hygieneregeln einhalten. „Fußballfans müssen sich und alle anderen schützen und sich nicht in Gruppen zum Derbygucken treffen. Sie dürfen nicht zum Stadion und sollten auch nicht auf die Plätze in der Innenstadt gehen“, sagte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Polizei und Ordnungsamt sind vermehrt im Einsatz, um große Menschengruppen aufzulösen. Das Ordnungsamt wird Lokale, in denen Fußball übertragen wird, kontrollieren. Für die Gastronomie gelten in Dortmund strikte Regeln: Es gibt Zugangskontrollen, Platzzuweisungen und Sitzplatzpflicht.
Köln Gastronomiebetriebe werden in Köln zum Bundesliga-Start kontrolliert, wenn konkrete Hinweise zu Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung beim Ordnungsdienst eingehen, teilte die Stadt mit. Ordnungsamt oder Polizei werden auch tätig, wenn sie bei ihren Streifgängen Menschenansammlungen oder andere Verstöße feststellen. Am Sonntag wird während des Spiels des 1. FC Köln auch am Stadion kontrolliert, dass sich dort keine Menschen versammeln.