Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Keine Zusatzbusse für Grundschüler
Politiker finden Kosten von rund 60.000 Euro zu hoch.
MEERBUSCH (ena) Sind Wartezeiten bis zu 40 Minuten an der Bushaltestelle Schülern zuzumuten? „Nein“, sagt die Meerbuscher Fraktion Bündnis90/Grüne und hat im Schulausschuss einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verwaltung sollte demnach Lösungen finden, um auch die Kinder aus den Rheingemeinden und Bösinghoven nach Schulschluss ohne große Warte- und Umsteigezeiten zu befördern. Wenn nötig, mit Kleinbussen oder Großraumtaxen.
Zuletzt hatten Eltern über Probleme im sogenannten Schülerersatzverkehr geklagt. Sie wünschen sich, dass die Busse an den beiden Lanker Grundschulen nicht nur wie bislang um 11.40, 12.40 und 13.25 Uhr abfahren, sondern zusätzlich nach der Nachmittagsbetreuung um 14, 15 und 16 Uhr. „Wartezeiten von 40 Minuten und mehr sind für Grundschüler unzumutbar“, sagt Monika Driesel (Grüne). „Wir wollen die Vereinbarkeit von Familie und Job fördern. Dazu gehört auch, dass die Eltern ihre Kinder nicht jeden Nachmittag mit dem Auto von der Schule abholen müssen.“Die Fahrerei stehe darüber hinaus im Widerspruch zum Klimakonzept der Stadt Meerbusch. „Das Angebot für Schülerverkehre muss ausgebaut werden“, so die Forderung.
Die Analyse der Verwaltung hatte für die drei zusätzlichen Fahrten Kosten von rund 300 Euro pro Tag, das sind bei 200 geschätzten Schultagen 60.000 Euro, für die zusätzliche Beförderung der 30 Grundschüler ergeben. „Das ist ein enorm hoher finanzieller Aufwand“, kritisierten die Mitglieder des Schulausschusses. Gerade in der Corona-Krise, die bereits jetzt Löcher in die Stadtkasse gerissen habe, sei eine solche Summe vor den Bürgern nicht zu rechtfertigen. Der Antrag wurde gegen die Stimmen von Bündnis90/Grüne abgelehnt.
Im Detail erläutert die Verwaltung ihre Ablehnung so: Für den Transport der Schüler aus den Rheingemeinden würden bereits morgens und mittags zu drei unterschiedlichen Zeiten Busse angeboten. Damit werde der planmäßige Unterricht abgedeckt. „Da die Teilnahme an der Verlässlichen Grundschule und des Offenen Ganztags nicht zum lehrplanmäßigen und verpflichtenden Unterricht gehört, wird hierfür auch kein separater Bus angeboten.“