Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Tochter wird Heim-Besuch untersagt
Die Frau kritisiert die Einrichtung, weil man sie nicht ohne Anmeldung zu ihrer 83-jährigen Mutter lassen wollte.
STRÜMP (dans/stz) Einer Angehörigen, die am Muttertag Anfang Mai ihre 83 Jahre alte Mutter in der Meridias-Pflegeeinrichtung in Strümp besuchen wollte, wurde der Zutritt untersagt, weil sie sich zuvor nicht angemeldet hatte. Die Frau, die danach wieder nach Hause fahren musste, hat für das Vorgehen der Mitarbeiter kein Verständnis und kritisiert nun das Heim für die Entscheidung scharf.
So sei sie an diesem Tag 120 Kilometer gefahren, um ihre Mutter zu sehen. Zum Schutz ihrer Mutter habe sie Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel dabei gehabt, darüber hinaus sei der Besuchsraum zum Zeitpunkt ihres Besuchs leer gewesen. Trotzdem
hätten die Mitarbeiter sie nicht zu ihrer Mutter gelassen, was für die Frau unverständlich ist. Alternativ hätte sie ihre Mutter dann zwar noch kurz am Gartenzaun treffen können, doch das sei wegen der kühlen Temperaturen keine gute Lösung gewesen, weshalb sie das Zusammentreffen schnell wieder beendet habe, damit ihre Mutter zurück in ihr Zimmer konnte. Aus Sicht der Tochter ist das Vorgehen des Heims Willkür, schließlich seien Besuche in Pflegeheimen seit dem vergangenen Wochenende wieder erlaubt.
Ein Sprecher der Meridias-Einrichtung argumentiert mit der Verantwortung des Heims, seine Bewohner vor einer Infektion zu schützen. Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, müssten die Mitarbeiter eine Reihe von Auflagen der Landesregierung erfüllen. Dazu gehöre, dass ein Besuch von Angehörigen nur nach vorheriger Anmeldung möglich sei. Denn jeder Besuch müsse angemessen vor- und nachbereitet werden, etwa mit einer Desinfektion des Besuchsraums, aber auch der Begleitung der Bewohner zu dem Raum. Da die Mitarbeiter eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen haben, sei es an jenem Tag nicht möglich gewesen, einen Besuch der angereisten Tochter bei ihrer Mutter zu ermöglichen. Von ihren übrigen Angehörigen erhalte die 83-Jährige dagegen regelmäßig Besuch, der sich auch zuvor bei der Einrichtung anmelde.