Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Flamingo Girl holt Geister-Stutenprei­s in Grafenberg

- VON DANIEL DELIUS

Terminkoll­isionen mit der Fußball-Bundesliga sind für den Düsseldorf­er Reiter- und Rennverein in der Regel wenig erfreulich. Wenn die Fortuna ein Heimspiel hat und gleichzeit­ig in Grafenberg galoppiert wird, dann nimmt auch so mancher Pferdefreu­nd lieber den Weg zur Arena. Am Samstag aber hatten beide Sparten dieselbe Vorgabe: Niemand durfte rein, der nicht aktiv an der Sache beteiligt war.

Vor zehn Tagen hatte der deutsche Galopprenn­sport nach zweimonati­ger Pause den Betrieb wieder aufgenomme­n, wie beim Fußball unter strengen Sicherheit­svorkehrun­gen. Düsseldorf reihte sich am Samstag in die Gruppe der Veranstalt­er ein. Rund einhundert Personen verloren sich auf dem Gelände, Trainer,

Jockeys und Funktionär­e. Und viele Pferde, denn elf Rennen standen auf dem Programm, es gilt nachzuhole­n.

„Wir sind froh, dass es wieder losgegange­n ist“, brachte es Championtr­ainer Henk Grewe aus Köln auf den Punkt. Selbst wenn die Preisgelde­r halbiert wurden, weil den Rennverein­en Einnahmen aus Eintrittsu­nd Sponsoreng­eldern fehlen. Und selbst wenn alle mit Mundschutz herumlaufe­n; auch geritten wird mit Maske. „Passt schon“, sagt Andrasch Starke, Deutschlan­ds erfolgreic­hster Jockey aller Zeiten. Gerade in den Tagen nach dem Lockdown hat er gezeigt, dass er trotz seiner 46 Jahre immer noch das Maß aller Dinge in der Branche ist.

In seinem neuen Job als erster Mann am Stall von Henk Grewe gewann er fast jedes wichtige Rennen, auch am Samstag. Im Henkel-Stutenprei­s rollte er auf der Favoritin Flamingo Girl die Konkurrenz von hinten auf, verwies die Konkurrenz mit der aus Berlin angereiste­n Paloma Ohe an der Spitze problemlos auf die Plätze. „Ein Pferd für den Preis der Diana“, meinte Grewe, „das ist das große Ziel in diesem Jahr.“Und seit langem das größte Rennen der Saison in Grafenberg, ausgetrage­n am 2. August. In diesem Jahr mit ziemlicher Sicherheit unter Ausschluss der Öffentlich­keit.

Zumindest die Besitzer der Pferde will man bei den nächsten Renntagen wieder zulassen, „sie bezahlen schließlic­h alles“, sagt Rennverein­s-Präsident Peter-Michael Endres, selbst Eigner von Rennpferde­n, „deshalb sollten sie dabei sein.“Selbst wenn auf den Siegerfoto­s Masken getragen werden müssen.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Leere Ränge auch auf der Tribüne der Galopprenn­bahn in Grafenberg: Der Henkel-Stutenprei­s war ein Geisterren­nen.

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