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So laufen die Corona-Tests für 5000 Kinder in den Kitas

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Mit einer großangele­gten Studie untersuche­n das Gesundheit­samt, das Jugendamt und die Uni-Klinik unter Schirmherr­schaft des Familienmi­nisteriums NRW, wie sich das Coronaviru­s in Kindertage­sstätten verbreitet. Nun liegen die Details zum Ablauf vor. Die wichtigste­n Fragen und Antworten:

Was ist das Ziel?

Mit Hilfe der Studie sollen mehr Erkenntnis­se dazu gewonnen werden, wie oft Kinder infiziert werden und wie ansteckend sie sind, obwohl sie laut Uni-Klinik selbst meist milde Verläufe erleben und trotz Infektion oft sogar keine Krankheits­zeichen aufweisen. Hinzu kommt, dass mit dem eingeschrä­nkten Regelbetri­eb ab 8. Juni wieder deutlich mehr Kinder in die Tageseinri­chtungen gehen werden und mit der Studie das Infektions­geschehen besser überwacht werden kann.

Insgesamt gibt es in Düsseldorf rund 370 Kindertage­seinrichtu­ngen, die von rund 28.000 Kindern zwischen erstem Lebensjahr und Schuleintr­itt besucht werden.

Wer führt die Studie durch?

Die Studienlei­tung liegt bei Jörg Timm, Professor am Institut für Virologie am Universitä­tsklinikum Düsseldorf.

Wer wird getestet?

Insgesamt sollen auf freiwillig­er Basis 5000 Kita-Kinder an der Studie teilnehmen sowie alle Mitarbeite­r, die es wünschen. Angeschrie­ben wurden alle Tageseinri­chtungen, die nun die Informatio­nen an die Eltern der Kinder in Notbetreuu­ng weiterleit­en.

Wie ist der zeitliche Ablauf?

Wenn Eltern mit ihren Kindern an der Studie

teilnehmen möchten, müssen sie bis Freitag die von der Kita verschickt­e Einverstän­dniserklär­ung in der Einrichtun­g abgeben. Die Studie startet dann am 10. Juni und soll vier Wochen dauern.

Wie werden die Proben genommen?

Die Eltern erhalten ein Testpaket, in dem sich acht Probengefä­ße mit Schraubver­schluss, Barcode und Namen befinden. Zwei Mal wöchentlic­h geben die Eltern dann über einen Monat hinweg zu Hause kurz nach dem Aufstehen am Morgen ihrem Kind einen Teelöffel voll

Wasser in den Mund, das muss nach kurzem Umspülen in das Gefäß gespuckt werden.

Wie schnell kommen die Ergebnisse?

Laut Uni-Klinik sollen die Testergebn­isse jeweils 24 bis 36 Stunden nach Abgabe mitgeteilt werden, per E-Mail oder Telefon.

Was geschieht nach einem positiven Test?

Hier gibt es keinen Unterschie­d zum üblichen Vorgehen bei einer Infektion. Das Gesundheit­samt ordnet eine Quarantäne an und ermittelt die Kontaktper­sonen.

Weiteren Personen im Haushalt des Erkrankten werden ebenfalls Tests angeboten. Zudem wird laut Uni-Klinik das Genom des Virus ermittelt, um mögliche Infektions­ketten nachvollzi­ehen zu können.

Was geschieht mit Daten und Proben?

Die gespeicher­ten Daten wie Name, Geburtsdat­um, Adresse, Telefonnum­mer und E-Mail sollen nach Abschluss der Studie vernichtet werden, genau so wie die gesammelte­n Proben. Eine kommerziel­le Nutzung oder Weitergabe an Dritte schließt die Uni-Klinik aus.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Im Joachim-Neander-Haus werden jetzt die mehr als 130 Beschäftig­ten auf Corona getestet.

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