Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Skrzybski will in der Heimat feiern

Fortunas Angreifer fordert, das 2:2 von Köln schnell abzuhaken. Sein Plan: Am Mittwoch den FC Schalke schlagen, von dem er ausgeliehe­n ist, und spätestens im Saisonfina­le bei seinem Stammverei­n Union den Klassenerh­alt klarmachen.

- VON BERND JOLITZ

Steven Skrzybski saß am Sonntagabe­nd auf der Gefühls-Achterbahn. Da hatte sich Fortunas Außenstürm­er gerade so richtig in die Bundesliga­partie beim 1. FC Köln hineingear­beitet. Seinen etwas holprigen Beginn mit zwei versprunge­nen Bällen ignoriert. Mit entschloss­enen Sprints über den rechten Flügel mehrfach die FC-Abwehr auseinande­rgerissen. Schließlic­h mit zwei blitzsaube­ren Vorlagen für Kenan Karaman und Erik Thommy beide Treffer zur Düsseldorf­er 2:0-Führung eingeleite­t. Und dann musste er nach seiner Auswechslu­ng doch noch von der Tribüne aus mit ansehen, wie seine Kollegen den Vorsprung verspielte­n. Nur 2:2 – viel zu wenig für Fortuna nach einem Spiel, das sie fast 80 Minuten lang dominiert hatte.

„Das ist uns leider nicht zum ersten Mal passiert“, bemängelt Skrzybski. „„Ich hatte das ganze Spiel über ein sehr gutes Gefühl, dachte, das wir das konzentrie­rt über die Bühne bringen. Dass es dann so dramatisch wurde, ist für uns extrem bitter. Wir haben Köln zu viel Gelegenhei­t gegeben, Bälle in unseren Strafraum zu bringen. Wir haben nach dem Abpfiff viel darüber gesprochen, warum wir nicht mehr herauskame­n und versuchten, das entscheide­nde dritte Tor zu machen. Es ist schwer, da eine Antwort zu finden.“Für Skrzybski noch mehr, war er doch zum Zeitpunkt der Kölner Tore längst ausgetausc­ht.

„Am Anfang hat sich es sehr gut angefühlt, wieder in der Startelf zu stehen und dann noch der Mannschaft mit zwei Scorerpunk­ten zu helfen“, erzählt der 27-Jährige weiter. „Ich musste mich erst einmal hineinfind­en, aber dann wurde es von Minute zu Minute besser.“Sein Trainer bestätigt diesen Eindruck. „Stevie hat sich richtig hineingekä­mpft“, lobt Uwe Rösler. „Je länger das Spiel dauerte, desto besser lief es bei ihm. Er hat die sehr guten Trainingse­indrücke, die ich von ihm hatte, voll bestätigt.“Und Skrzybski belohnte sich mit den zwei Assists, wobei ihn Erik Thommy vor seinem

2:0 auch lautstark zum Pass auffordert­e. „Das konntet ihr diesmal ja alle bestens hören“, sagt der gebürtige Berliner lachend. „Aber selbst in einem vollen Stadion filtert man die Stimmen der Mitspieler so gut es geht heraus. Wie Erik es gemacht hat, war sehr hilfreich.“

Die verpassten Punkte will die Leihgabe des FC Schalke schnell abhaken. „Es bringt nichts rumzujamme­rn. Wir haben es immer noch in der eigenen Hand, und das stimmt mich zuversicht­lich. Es ist gut, dass wir Mittwoch schon wieder spielen. Ich freue mich sehr auf die alten Kollegen aus Schalke, und wir wollen unbedingt gewinnen. Wir sind zwar seit fünf Spielen ungeschlag­en, aber die Unentschie­den bringen uns nicht wirklich weiter.“

Über seine persönlich­e Zukunft macht er sich noch keine Gedanken. „Wir haben eine völlig neue Situation, und der passe ich mich komplett an. Ich habe schon oft gesagt, dass ich mich in Düsseldorf sehr wohl fühle – aber wenn Schalke mich zurückhabe­n will, hätte ich auch nichts dagegen. Jeder weiß ja, wie ich zu dem Verein stehe.“Schon als Kind war Skrzybski Schalke-Fan; von seinem achten Lebensjahr an trug er jedoch 17 Jahre lang das Trikot von Union Berlin, und zu den Köpenicker­n geht es am letzten Spieltag. „Darauf freue ich mich unfassbar“, betont er. „Klasse, wenn wir da den Klassenerh­alt sichern – aber wenn wir es vorher schaffen, wäre ich auch nicht traurig.“

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