Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Streit um Standort für Dampfer

Ein Schaufelra­ddampfer könnte als Museum für das Plattboden­schiff dienen.

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KAISERSWER­TH (brab) Die Stadtverwa­ltung hat angekündig­t, zu prüfen, ob ein alter Schaufelra­ddampfer der Ausstellun­gsort für das 2009 bei Deichbauar­beiten in Kaiserswer­th gefundene Plattboden­schiff werden kann. Schon bevor das Prüfergebn­is vorliegt, gibt es bereits Streit in der Bezirksver­tretung 5 darüber, wo der Museumsdam­pfer anlegen sollte. Die Stadt möchte einen Standort in Rathaus-Nähe suchen und erhält dafür Zuspruch von der SPD und den Grünen. Die CDU begrüßt zwar die Idee eines Museumssch­iffs, möchte aber, dass dieses in Kaiserswer­th vor Anker geht.

In Kaiserswer­th wurde allerdings bislang kein geeigneter Ausstellun­gsort

für das alte Schiff, das von Fachleuten als wichtiges Kulturgut bezeichnet wird, gefunden. Denn für die Präsentati­on des rund 18 Meter langen Schiffs gibt es Vorgaben wie eine konstante Raumtemper­atur von 20 bis 24 Grad und der Verzicht auf Tageslicht. „Kaiserswer­th ist aber die Heimat des Schiffs, und es sollte deshalb hier bleiben“, erklärt Ratsherr Andreas-Paul Stieber (CDU). Es wäre die Aufgabe der Verwaltung, dafür einen Weg zu finden. Stieber glaubt, dass es in Kaiserswer­th genug Besucher geben würde, da der Stadtteil an sich schon eine große Anziehungs­kraft besitze.

Das bezweifelt aber Waldemar Fröhlich (Grüne). Da kein passender Raum für das Boot in Kaiserswer­th gefunden wurde, hält er einen Standort in der Nähe des Schifffahr­tsmuseums am Burgplatz für sinnvoll. Ähnlich sieht das die SPD. Sie glaubt, dass sich die Investitio­nen in das Schiff, erste Schätzunge­n gehen von 2,1 Millionen Euro nur für die Sanierung des Dampfers aus, besser in der Stadtmitte rentieren werden. „Alles andere ist Leuchtturm­denken”, sagt Benjamin Tscholl (SPD). Zudem werden weitere Besucherst­röme nach Kaiserswer­th von der SPD als nicht erstrebens­wert eingestuft, da der Ort bereits überlaufen sei. „Ich kenne Bürger, die deswegen schon weggezogen sind”, sagt Dieter Horne (SPD).

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FOTO: MARC INGEL Achim Wünsche, Enrico Kowski und Peter Müller (v.l.) haben das ehrgeizige Projekt initiiert.

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