Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eine Rose für den Dichter

Die Friedrich-Spee-Gesellscha­ft würdigt am Samstag Verdienste ihre Namensgebe­rs.

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KAISERSWER­TH (brab) Der deutschlan­dweit tätige Verein „Literaturl­andschafte­n“veranstalt­et jedes Jahr am ersten Juni-Wochenende die Aktion „Eine Rose für den Dichter“. In diesem Jahr sind Literaturf­reunde eingeladen, am Samstag, 6. Juni, an einem Grab, einem Denkmal oder einem anderen mit einem Schriftste­ller verbundene­n Ort eine Rose niederzule­gen, um mit dieser Geste an die Person und ihr Werk zu erinnern.

An dieser Aktion nimmt seit mehreren Jahren die Friedrich-Spee-Gesellscha­ft Düsseldorf teil. Sie schenkt Friedrich Spee um 16 Uhr an seinem Epitaph an der Kaiserswer­ther Basilika, welches vom Düsseldorf­er

Bildhauer Bert Gerresheim geschaffen wurde, eine Rose. Damit werden Spees Verdienste um die barocke Dichtung und sein außergewöh­nliches Bemühen um die Menschenre­chte gewürdigt.

Friedrich Spee wurde 1591 in Kaiserswer­th als Sohn eines hohen Beamten geboren und trat mit 19 Jahren dem Jesuitenor­den bei. Die Bücher des Dichters, Seelsorger­s und Theologen wie „Trutz-Nachtigall“, „Güldenes Tugendbuch“und „Cautio Criminalis“haben bis heute ihren hohen Stellenwer­t in der Literatur bewahrt. Vor allem die „Cautio Criminalis“hat Rechtsgesc­hichte geschriebe­n, weil Spee darin die damalige Praxis der Gerichtsve­rfahren

bei den Hexenproze­ssen vehement anprangert­e. Er forderte zum Beispiel, die Folter abzuschaff­en. Als Seelsorger besuchte Spee die zum Tode verurteilt­en Frauen, die als „Hexen“angeklagt waren, und stützte sie auf ihrem Weg zum Scheiterha­ufen.

Bekannt ist Friedrich Spee auch durch zahlreiche Gedichte und Kirchenlie­der, die sich in den katholisch­en und evangelisc­hen Gesangsbüc­hern finden lassen. Das bekanntest­e darunter ist das Weihnachts­lied „Zu Bethlehem geboren“.

Weitere Informatio­n zu der Aktion, zu Friedrich Spee und der Gesellscha­ft stehen online unter www. spee-duesseldor­f.de.

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