Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Kapelle am Friedhof an der Quadenhofs­traße wird saniert

Der Rat hat der rund zwei Millionen Euro teuren Maßnahme in Gerresheim zugestimmt. Während der einjährige­n Bauzeit soll es ein Provisoriu­m geben.

- VON MARC INGEL

GERRESHEIM Der Rat hat jetzt offiziell die Sanierung der unteren Kapelle auf dem Friedhof an der Quadenhofs­traße abgesegnet. Das wird auch Zeit, denn die nicht denkmalges­chützte Kapelle des Waldfriedh­ofs wurde 1908 erbaut und 1963 erweitert. Das Gebäude befindet sich inzwischen in einem desolaten Zustand und weist erhebliche Feuchtigke­itsschäden auf. Die Gesamtkost­en belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Aufgrund aufsteigen­der Feuchtigke­it sowie durch defekte Grundleitu­ngen sind Boden und Mauerwerk des gesamten Untergesch­osses geschädigt. Es treten Salze aus dem Mauerwerk aus. Putz- und Fliesenbel­äge lösen sich von Wänden und Decken. Die Feuchtigke­itsschäden erstrecken sich bis ins Erdgeschos­s, wovon auch die Fassade betroffen ist. Auch die Fenster im hinteren Teil der Kapelle sowie das Eingangspo­rtal sind in einem altersbedi­ngt schlechten Zustand. Die Elektroins­tallatione­n, die Lüftungsan­lage und die Heizungsan­lage, einschließ­lich der Rohre und Heizkörper, entspreche­n nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und sind soweit geschädigt, dass ein Austausch notwendig ist.

Im Rahmen der Gesamtsani­erung sollen die vorhandene­n Bauschäden nun behoben und das Gebäude insgesamt an den heutigen Stand der Technik angepasst werden. Künftig soll die Hauptnutzu­ng auf die Erdgeschos­sebene beschränkt bleiben. Zu diesem Zweck sollen die Wände gestrichen und die Böden erneuert werden. Die Fenster und das Eingangspo­rtal werden ausgetausc­ht. Das Untergesch­oss wird zur Nutzung

als Lagerfläch­e hergericht­et. Ein Teil des von Feuchte stark geschädigt­en Untergesch­osses kann komplett zurückgeba­ut werden.

Die geschädigt­en Bereiche der Außenputzf­assade werden erneuert und neu gestrichen. Das mit Schiefer eingedeckt­e Dach wird repariert. Aufgrund der künftigen Konzentrat­ion der Hauptnutzu­ng auf das Erdgeschos­s, kann der vorhandene Lastenaufz­ug in das Untergesch­oss rückgebaut und der nicht mehr benötigte Schacht mit einer neuen Zwischende­cke versehen werden. Diese Fläche dient künftig zur Aufstellun­g einer modernen, effiziente­n und kompakten Kühlzelle, in der bis zu fünf Särge untergebra­cht werden können. Der vorhandene Aufbahrung­sraum wird komplett neu gestaltet und um den vorherigen Flurbereic­h erweitert. Im Vorraum der Kapelle ist künftig eine Stellfläch­e

für den Kranzwagen vorgesehen.

Auch die alte Heizungsan­lage wird ausgetausc­ht. Hierbei soll der alte Ölkessel gegen einen modernen Gasbrennwe­rt-Kessel ersetzt und die Rohrleitun­gen im Gebäude inklusive der Heizkörper erneuert werden. Die Elektroins­tallatione­n, einschließ­lich der elektrisch­en Zuleitung und des Blitzschut­zes, werden komplett saniert. Im Zuge der Umgestaltu­ng des Kapellenra­umes und der Außenanlag­en wird das Beleuchtun­gskonzept angepasst und auf LED-Beleuchtun­g umgestellt. Für die Dauer der Baumaßnahm­en ist eine provisoris­che Kapelle in Zeltform vorgesehen. Die Kühlung der Verstorben­en erfolgt in dieser Zeit in einem mobilen Kühlcontai­ner. Baubeginn ist im vierten Quartal dieses Jahres, die Bauzeit beträgt rund zwölf Monate.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Kapelle auf dem Friedhof in Gerresheim wurde 1908 erbaut und ist in entspreche­nd schlechtem Zustand.

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