Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Sand-Profis mit Höckern und langen Wimpern
Kaum ein Lebewesen versteht wohl so viel vom Wüstenleben wie das Kamel. Die Tiere sind absolute Sand-Profis. Das nützt auch den Menschen, die die Tiere halten.
Die Sonne brennt. Um einen herum: trockener Boden, Sand, wenige Pflanzen. Wovon soll man in so einer Wüsten-Gegend bloß leben? Das fragten sich schon vor vielen Tausend Jahren Menschen und kamen auf eine Idee: Kamele! Wilde Kamele gab es damals schon. Die Menschen zähmten sie und hielten sie als Nutztiere und Haustiere. Viele Wüsten-Völker leben noch heute eng mit ihren Kamelen zusammen. So ist es auch bei Omar. Er lebt in der Wüste in Jordanien. „Die Tiere liefern uns Wolle, Fleisch und Milch“, sagt er. Wird es kalt oder brauchen die Menschen Feuer zum Kochen, verbrennen sie den getrockneten Kot der Tiere. Außerdem reiten sie auf ihren Kamelen. Kamele leben zum
Beispiel in Asien, Nordafrika und arabischen Ländern. Unterscheiden kann man die Tiere an der Zahl ihrer Höcker: In Nordafrika und im Nahen Osten haben die Kamele meist einen Höcker. Dann sagt man zu ihnen auch Dromedar. In Asien laufen meist zweihöckrige Kamele herum: die Trampeltiere.
Doch wenn es Menschen schwer fällt, in der kargen Wüste zu leben – warum ist es für Kamele dann einfacher? „Die Tiere haben sich dem Leben in der Wüste angepasst“, sagt Omar. Sie haben jede Menge Tricks. Die besonders langen Wimpern der Tiere sind nicht nur hübsch. Sie schützen die Augen vor allem vor Sand. Außerdem haben die Tiere ein zusätzliches Augenlid. Es ist durchsichtig. Die Tiere können also mit geschlossenen Augen sehen, ohne dass von außen Sandkörnchen hineinwehen. Zusätzlich können sie ihre Nasenlöcher verschließen und sind so selbst bei fiesen Sandstürmen geschützt. Noch wichtiger zum Überleben ist genügend Wasser. Kamele können mehr als eine Woche ohne etwas zu Trinken auskommen. dpa