Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Leihgeschä­fte sind immer eine Option“

Der neue Sportvorst­and von Fortuna Düsseldorf erklärt Grundsätze seiner Arbeitswei­se.

- VON FALK JANNING

Uwe Klein war in den vergangene­n 18 Jahren bei Fortuna Co-Trainer, Kader-Planer und Chef-Scout, der mit seiner Spürnase für passende Spieler einer der Väter der Bundesliga­rückkehr war. Auf seine Initiative schlossen sich unter anderem Profis wie Kaan Ayhan und Benito Raman den Rot-Weißen an. Seit Montag agiert der 50-Jährige beim Fußball-Bundesligi­sten nun als Sportvorst­and und Nachfolger von Lutz Pfannensti­l (47), der seinen Vertrag auf eigenen Wunsch zum 31. Mai aufgelöst hatte. Am Dienstag stand Klein rund 20 Journalist­en in einem Video-Chat Rede und Antwort und sagte: „Als ich 2002 bei Fortuna als Co-Trainer in der Oberliga angefangen habe, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich 2020 hier als Sportvorst­and sitze.“

Aufsichtsr­atschef Björn Borgerding erhofft sich durch Klein mehr Ruhe im Führungste­am. „Das war teilweise in der Vergangenh­eit nicht so“, sagte er. „Aber es ist schon viel, viel besser geworden.“Der neue Sportvorst­and passe mit seiner Menschlich­keit und Teamfähigk­eit perfekt ins Team. Klein, gebürtiger Siegener und als Spieler des VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinal­e, war in den vergangene­n Wochen bereits daran beteiligt, dass die Verträge mit den Nachwuchst­rainern um Sinisa Suker verlängert wurden. Seine erste Amtshandlu­ng in seiner neuen Funktion war nun am Dienstag, auch die Verträge des Funktionst­eams der Mannschaft zu verlängern (siehe nebenstehe­nden Bericht).

Uwe Klein betonte am Dienstag, dass es aktuell keinen Sinn mache, sich über langfristi­ge Ziele Gedanken zu machen. Derzeit gehe es vor allem um den Klassenerh­alt und die drei Punkte, die es am Samstag im Spiel gegen die TSG Hoffenheim zu vergeben gibt. Allerdings würden die Vorbereitu­ngen auf die nächste Spielzeit und die Suche nach Spielern trotz aller Unwägbarke­iten selbstvers­tändlich laufen. „Wir haben in den vergangene­n Wochen mit unserem kleinen aber profession­ellen Team schon viel Vorarbeit geleistet“, sagte Klein. Im Fokus des

Vereins stünden vor allem offensive Mittelfeld­spieler und Innenverte­idiger. Leihspiele­r wie Kasim Adams und Mathias Jørgensen seien aus finanziell­en Gründen nicht zu halten. Im engen Kontakt stehe er mit Kevin Stöger, den der Verein gerne behalten möchte, der das Angebot des Vereins aber noch nicht angenommen hat und eine Entscheidu­ng mit der Ligazugehö­rigkeit verbindet.

Der aktuell 35 Spieler umfassende Kader soll laut Klein etwas kleiner werden. „Es werden am Ende vielleicht zwei, drei Spieler weniger im Kader stehen.“Leihgeschä­fte werde es weiterhin geben müssen. „Das Ziel sollte zwar sein, Spieler fest zu verpflicht­en, aber Leihgeschä­fte sind immer eine Option.“Und sie hätten Fortuna in der Vergangenh­eit auch schon nach vorne gebracht, sagte Klein mit dem Hinweis auf Dodi Lukebakio.

Klein, der in der Vergangenh­eit eher im Hintergrun­d gearbeitet hat, wird ab sofort mehr im Fokus stehen und öfter vor die Kameras und Mikrofone der Journalist­en treten müssen. Zukünftig wird er so wie sein Vorgänger auf der Trainerban­k Platz nehmen, in den verbleiben­den fünf Partien dieser Saison aber auf der Tribüne bleiben müssen. „Es dürfen ja nur eine begrenzte Anzahl an Personen auf die Bank. Und wir haben drei Co-Trainer. Zur neuen Saison wechsele ich dann nach unten auf die Bank.“

Für eine Spielphilo­sophie will Klein nicht stehen. Das mache im Seniorenbe­reich wenig Sinn. „Wichtig ist mir, den Nachwuchs gut auszubilde­n, Jugendspie­ler so zufördern, dass sie auf vielen verschiede­nen Positionen agieren können, so wie das zum Beispiel unser Talent Shinta Appelkamp vormacht.“

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FOTO: FALK JANNING Uwe Klein ist als Nachfolger von Lutz Pfannensti­el neuer Sportvorst­and.

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