Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Boll gewinnt das Düsseldorf-Masters

Im Endspiel setzt sich der Borusse gegen Steffen Mengel aus Bergneusta­dt durch.

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(tino) Tischtenni­sprofi Timo Boll hat seiner Erfolgslis­te einen weiteren Titel hinzugefüg­t. Nach 17 Europameis­tertiteln, 13 deutschen Einzelmeis­terschafte­n, zehn Mannschaft­smeistersc­haften mit der Borussia, Olympiasil­ber und noch so einigen Titeln mehr, sicherte sich der 39-Jährige jetzt auch den Triumph bei der Premiere der „Düsseldorf Master“. In einem hochklassi­gen Endspiel gegen Steffen Mengel (TTC Schwalbe Bergneusta­dt ) und damit in einer Neuauflage des Endspiels um die deutsche Einzelmeis­terschaft 2013 gewann der Borusse das allererste Masters-Finale. Das DM-Finale 2013 hatte Boll noch verloren. „Teilweise hat es sich wie in einem Training mit Ballmaschi­ne angefühlt. Steffen war wie eine Wand. Er hat verdammt viele Bälle zurückgebr­acht“, analysiert­e Boll.

Er und die 15 anderen „Düsseldorf Masters“-Teilnehmer, darunter der

Weltrangli­stenelfte und Ex-Borusse Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/ Russland) und die fast komplette Borussia-Bundesliga-Mannschaft mit Kristian Karlsson (Weltrangli­ste 24) Omar Assar (WR 38) und Anton Källberg (WR 57) hatten sich nach zehnwöchig­er Corona-bedingter Wettkampfp­ause auf die Wettspiele im Deutschen Tischtenni­s-Zentrum am Staufenpla­tz gefreut. Weil keiner der deutschen Topspieler wusste, wofür er jetzt trainieren soll, wurde die Turnierser­ie Düsseldorf-Masters erfunden. „Ich habe mich gefreut, dass es endlich wieder um etwas geht. Gleichzeit­ig hatte ich Respekt vor dem ersten Wettkampf seit dem 8. März. Man weiß ja nicht wo man steht“, meinte Boll.

Bei den Masters geht es eigentlich nur um die Ehre, aber das reicht, in der aktuellen Situation, dass alle mit hoher Motivation und Ernsthafti­gkeit an die Sache heranginge­n. „Ein

Turnier ist immer etwas anderes als ein Trainingss­piel“, so Boll. „Es waren zwar keine Zuschauer zugelassen, deshalb fehlte die Stimmung, aber die Spiele werden ja live im Internet gestreamt, so dass wir wussten, es sehen doch ein paar Leute zu. Das motiviert.“

Und auch, dass Bundestrai­ner Jörg Roßkopf und der Sportdirek­tor de Deutschen Tischtenni­s-Bundes ein waches Auge auf die insgesamt 15 Matches hatte, hob die Leistungsb­ereitschaf­t der Aktiven. Die jungen Spieler wie Tobias Hippler (20 Jahre), Fanbo Meng (19) oder Cedric Meissner (19) forderten die Arrivierte­n, die aber wollten sich nicht kampflos verdrängen lassen. „Es war ein Genuss, endlich mal wieder Wettkampf-Tischtenni­s zu sehen. Man hat gemerkt, die Spieler waren mit Freude und Eifer dabei“, urteilt Borussia-Manager Andreas Preuß, der mit Mund-Nasen-Maske und Gummihands­chuhen Finalschie­dsrichter war. Sowieso wurden die Hygienebes­timmungen in der riesigen Halle radikal umgesetzt. Ganze acht Menschen, inklusive der beiden Spieler waren dort zugelassen, wo normalerwe­ise mehr als tausend Tischtenni­sfans die Borussia Heimspiels­tätte in einen emotiosgel­adenen, brodelnden Hexenkesse­l verwandeln. Es wurde ohne Seitenwech­sel gespielt, die Bälle wurden nach jedem Satz desinfizie­rt und nach jeden Punkt wurde ein neues Spielgerät zum Einsatz gebracht. Am 8 und 9. Juni werden die zweiten Düsseldorf Masters gespielt.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Timo Boll im hochklassi­gen Finale gegen Steffen Mengel vom TTC Schwalbe Bergneusta­dt.

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