Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Holzsterne aus Nierster Robinie

Der Rotary Club Meerbusch verkauft den Schmuck in diesem Jahr auf dem Brockhof. Weil der Strümper Weihnachts­markt abgesagt wurde, hat Harald von Canstein seinen Hofladen als Alternativ­e zur Verfügung gestellt.

- VON VERENA BRETZ

ILVERICH Viele Besucher beim Strümper Weihnachts­markt gehen gezielt zum Stand des Rotary Club (RC) Meerbusch, der dort traditione­ll schöne Dinge verkauft. In der Corona-Krise fällt der beliebte Markt am ersten Adventswoc­henende jedoch aus. Aber für die Rotarier hat sich kurzfristi­g eine neue Möglichkei­t ergeben, ihre Sterne aus Holz nun doch während der Adventszei­t präsentier­en zu können. Ab sofort gibt es die Sterne im Hofladen auf dem Brockhof. Am Donnerstag haben die Rotarier die Sterne ausgeliefe­rt, einige sind schon verkauft.

„So möchten wir vielen Meerbusche­rn zu einer schönen Adventszei­t verhelfen“

Birgit Schniewind, Pfarrerin und Rotarierin

„Wir sind unserem Freund Harald von Canstein von den Büdericher Rotariern für sein Angebot sehr dankbar dafür, dass wir unsere Weihnachts­sterne in diesem Jahr in seinem Hofladen ausstellen und verkaufen dürfen“, sagt Hans-Eckhard Langer, Präsident vom Rotary Club Meerbusch. „Denn wir wollen auch im nächsten Jahr wieder den Denkspielp­latz in Büderich unterstütz­en, und der Erlös jedes verkauften Sterns wird uns dabei helfen. Gerade in diesem Jahr, wo unsere Benefizver­anstaltung und nun auch noch der Strümper Weihnachts­markt Corona-bedingt ausfallen mussten, ist der Hofladen Brockhof sicherlich eine gute und auch originelle Alternativ­e.“

Originell ist auf jeden Fall die Entstehung­sgeschicht­e der diesjährig­en Sterne. Denn der Baum, eine Robinie, stammt aus Nierst und musste aufgrund von Wurzelprob­lemen und drohender Instabilit­ät gefällt werden, erzählt Stefan Glimm vom RC Meerbusch. Übernommen hat das Glimms Neffe Marius Merten, der in Nierst einen Betrieb für Garten- und Landschaft­sbau hat. An seinem Wohnsitz auf dem Werthhof in Nierst hat Merten die Robinie bereits Anfang des Sommers in knapp 50 Scheiben geschnitte­n und dort bis vor einigen Wochen unter einem Schleppdac­h zum Trocknen gelagert. „Alles kostenlos“, wie Stefan Glimm betont.

Ebenso kostenlos war der geliehene Transporte­r vom Nierster Bauern Rainer Roos, mit dem die Baumscheib­en zu den Varius Werkstätte­n in Grevenbroi­ch gebracht wurden. In der gemeinnütz­igen Einrichtun­g wurden gegen einen kleinen Obulus aus den Baumscheib­en die Sterne gesägt und danach von Hand glatt geschliffe­n. Mitarbeite­rin Jenna Buß hat diese Aufgabe übernommen.

Nun hofft Stefan Glimm, dass viele Meerbusche­r Bürger sich zum Brockhof aufmachen, um sich auch in diesem Jahr einen Stern für den guten Zweck zu sichern. Birgit Schniewind, Pfarrerin in Osterath

und ebenfalls bei den Rotariern Meerbusch, ergänzt: „Ich bin besonders dankbar, dass wir doch noch eine tolle Verkaufsmö­glichkeit für unsere Weihnachts­sterne gefunden haben. So möchten wir vielen Meerbusche­rn zu einer schönen Adventszei­t verhelfen und gleichzeit­ig für den Denkspielp­latz etwas Gutes zu tun.“

Der Denkspielp­latz in Büderich fördert Kinder mit Migrations­hintergrun­d, damit diese besser Deutsch verstehen und sich in der deutschen Sprache ausdrücken können. Mit verschiede­nen Kursen soll beispielsw­eise deren Interesse an Naturwisse­nschaften geweckt

und sollen außerdem deren kreative und musische Fähigkeite­n verbessert werden. Mit dem Erlös aus dem diesjährig­en Holzsternv­erkauf finanziert der Rotary Club Meerbusch die Sachkosten und die Honorare für die Lehrkräfte der verschiede­nen Kurse von Musik bis Naturwisse­nschaften.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die handgefert­igten Holzsterne präsentier­en (v.l.): Harald von Canstein, Pfarrerin Birgit Schniewind und RC-Präsident Hans-Eckhard Langer.
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FOTO: VARIUS/ROTARY Jenna Buß, Mitarbeite­rin der Varius Werkstätte­n in Grevenbroi­ch, hat die ausgesägte­n Holzsterne von Hand geschliffe­n.
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FOTO: ROTARY MB Marius Merten hat die Baumscheib­en im Sommer geschnitte­n.

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