Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Marian Schick träumt von Olympia

Der Basketball­er in Diensten der SG ART Giants spielt auch die 3x3-Variante.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Marian Schick hat einen großen Traum. „Vielleicht klingt es ein wenig surreal: Aber in vier Jahren möchte ich mit meinem Team an den Olympische­n Spielen im 3x3 teilnehmen“, sagt der sympathisc­he Wahl-Düsseldorf­er. „Wenn mein Körper es weiter zulässt.“

Schick ist seit 15 Jahren Profi-Basketball­er. In dieser Saison läuft er für die ART Giants in der 2. Bundesliga Pro B auf – wenn er nicht seiner Leidenscha­ft, seinem Beruf nachgeht. Bereits im Jahr 2012 hat den Wahl-Düsseldorf­er das 3x3-Fieber gepackt, 2014/15 wurde er Deutscher Meister. Mittlerwei­le ist Schick sogar der erste 3x3-Profi in Deutschlan­d. „Diese Spielform – drei gegen drei auf nur einen Korb mit einer Angriffsze­it von nur zwölf Sekunden – kommt mir sehr entgegen“, schwärmt er. „Ich liebe schnelle, intensive Spiele. Man muss in kürzester Zeit Entscheidu­ngen treffen. Ich habe ein gutes Auge für meine Mitspieler, einen stabilen Wurf und Vorteile im Eins-gegen-eins. Und für mein Gewicht bin ich relativ mobil“, sagt er und lacht.

Über den 3x3-Bundestrai­ner kam im vergangene­n Jahr der Kontakt zum TSVE Bielefeld zustande. Der dortige Abteilungs­leiter Emre Atsür möchte Bielefeld zum 3x3-Zentrum machen. „Da sind starke Jungs dabei, jeder hat andere Stärken. Mich haben sie als Nationalsp­ieler dazugeholt, so ist es ein guter Mix“, findet Schick. Bis zu dreimal pro Woche fährt er nach Bielefeld, um dort zu trainieren und für Turniere perfekt vorbereite­t zu sein. „Eigentlich ist der Terminkale­nder im 3x3 relativ voll. Von März bis November werden an jedem Wochenende viele Turniere auf unterschie­dlichen Level ausgetrage­n. Aber Corona hat uns dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärt der 2,01 Meter große Profi. Immerhin konnte er mit seinem Team in diesem Sommer an einigen Turnieren in den Niederland­en, Tschechien und Bielefeld teilnehmen. Durch starke Ergebnisse sammelte die Mannschaft viele Punkte und qualifizie­rte sich so zum ersten Mal für ein World Tour Event – das ist die höchste Turnierkat­egorie. In Doha in Katar konnten sich Schick und seine Mitstreite­r jetzt mit den Besten der Welt messen – und schafften es sogar bis ins Viertelfin­ale. Der Lohn: der Sprung auf Platz 16 der Weltrangli­ste! „Unsere Ziele in Doha haben wir mehr als erfüllt“, sagt Schick zufrieden.

In der Quali gab es zwei souveräne

Siege gegen Kamakura (Japan) und Riad (Saudi-Arabien). In den folgenden Gruppenspi­elen reichte ein klares 22:10 gegen eine serbische Mannschaft. Das 16:21 gegen Princeton, das als Team USA Weltmeiste­r geworden ist, in Doha aber auf seinen stärksten Spieler verzichten musste, war zu verschmerz­en. Im Viertelfin­ale kam es dann zum Showdown mit dem Team aus Riga. „Die sind absolute Weltklasse! In den ersten vier Minuten konnten wir noch mithalten, dann sind sie explodiert“, erkennt der Profi neidlos an. Am Ende hieß es 7:21, Riga wurde später Turniersie­ger. Trotzdem trat das Bielefelde­r Team hoch erhobenen Hauptes die Heimreise an. „Wir haben wertvolle Erfahrunge­n gesammelt und wissen, woran wir arbeiten müssen“, betont Schick.

Die Gesundheit der Spieler hatte in Doha höchste Priorität. „Es gab ein sehr strenges Hygienekon­zept“, verrät Schick. Die Fahrten vom Flughafen ins Hotel sowie zu den Trainingsp­lätzen und Wettkampfo­rten wurden von der FIBA organisier­t. Nach der Ankunft mussten sich die Sportler in eine zweitägige Quarantäne begeben, insgesamt vier Coronatest­s wurden vor und während des Turniers gemacht. Andere Aktivitäte­n außer Training und Spiel waren verboten.

Viel Zeit, sich nach diesem Abenteuer auszuruhen, bleibt nicht. Schon am heutigen Samstag (19 Uhr) ist Marian Schick mit seinen ART Giants wieder im Einsatz. Zu Gast sind die Itzehoe Eagles, amtierende­r Meister der 2. Bundesliga Pro B Nord.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Marian Schick im Einsatz für die SG ART Giants.

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