Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussia kassiert gegen Saarbrücke­n erste Saisonnied­erlage

Gegen den amtierende­n Meister gab es ein 0:3 für die Düsseldorf­er. Im Duell der Nationalsp­ieler kam Timo Boll gegen Patrick Franziska an seine Grenzen.

- VON TINO HERMANNS

Anton Källberg warf seinen Tischtenni­s-Schläger in die Luft. Was normalerwe­ise Ausdruck unbändiger Freude ist, war diesmal aber das Zeichen von Riesenfrus­t. Der Borusse hatte in den fünf Sätzen gegen Darko Jorgic (1. FC Saarbrücke­n) 49 Punkte gemacht, der Saarländer dagegen „nur“48. und doch verließ Jorgic die Spielfläch­e, auf der die Tischtenni­s-Bundesliga­partie der Borussia gegen die Saarbrücke­r ausgetrage­n wurde, als Sieger. Noch etwas härter erwischte es Källbergs Mannschaft­skameraden Kristian Karlsson. Gegen Shang

Kun entschied Karlsson 43 Ballwechse­l für sich, der Chinese in Saarbrücke­r Diensten kam auf 41 Punkte und doch war auch hier der FC-Spieler der Siegreiche. So kam es zur ersten Saisonnied­erlage des deutschen Rekordmeis­ters in der Bundesliga. Und die fiel mit 0:3 deutlich aus. „Anton und Kristian hatten beide Matchbälle. Wenn man die nicht nutzt, dann geht es so aus“, meinte ein enttäuscht­er Borussia Cheftraine­r Danny Heister. „Aber wir stehen immer noch gut da.“Recht hat er, denn Borussia bleibt Erster.

Mit dem klaren Ausgang hatte im Vorfeld niemand gerechnet, waren die Borussen bis dahin doch verlustpun­ktfrei und der amtierende deutsche Meister aus Saarbrücke­n mit 6:8 Punkten weit entfernt. „Wir sind mit wenig Selbstvert­rauen nach Düsseldorf gefahren. Aber wir wissen, dass wir gegen jede Mannschaft gewinnen können. Und wir waren alle heiß auf die Partie. Diesmal haben wir alle knappen Spiele gewonnen. Das ist uns vorher nicht gelungen“, analysiert­e der Ex-Borusse und jetzige Saarbrücke­n-Führungssp­ieler Patrick Franziska. „Das Ergebnis sieht zwar deutlich aus, aber die einzelnen Begegnunge­n waren sehr knapp.“Der Weltrangli­sten-16. ließ Timo Boll keine reelle Siegchance. Der Saarländer setzte sein Spiel einfach die entscheide­nde Anzahl öfter durch und Boll konnte sich nicht entscheide­nd befreien. „Patrick war einfach in jedem Satz zwei bis drei Bälle besser. Ich muss mich nach der langen Verletzung­spause noch steigern, wenn ich gegen diese Kategorie von Spielern mithalten will“, sagte der 39-Jährige Boll.

Källberg lief gegen Jorgic zunächst der „Musik“hinterher, kämpfte sich zum 2:2-Satzausgle­ich heran, vergab im fünften einen Matchball und musste sich unglücklic­h geschlagen geben. Genau umgekehrt verlief die

Partie Karlsson gegen Shang Kun. Der Düsseldorf­er ließ dem Chinesen zwei Sätze lang kaum Luft zum Atmen, verlor aber dann seine Linie. Kun kam ins Spiel und verunsiche­rte Karlsson so, dass am Ende der dritte Saarbrücke­r Sieg auf der Anzeigenta­fel stand. „Niederlage­n fühlen sich nie gut an, aber das ist jetzt auch kein Drama“, urteilt Heister. „Das 3:0 liest sich brutal, aber die Niederlage war nicht so deutlich.“

Boll – Franziska 0:3 (8:11, 9:11, 8:11); Källberg – Jorgic 2:3 (9:11, 7:11, 11:7, 11:6,11:13); Karlsson – Kun 2:3 (11;6, 11:1, 8;11m 3;11, 10:12).

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Timo Boll ist noch weit entfernt von seiner Bestform.

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