Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Längere Wartezeiten am Bahnübergang Strümper Weg
OSSUM-BÖSINGHOVEN (ena) Mit Unverständnis reagieren einige Leser, die sich in unserer Redaktion gemeldet haben, darauf, dass die Deutsche Bahn die Schranke am Bahnübergang Strümper Weg in Bösinghoven seit einiger Zeit von Hand betätigen lässt. Ein Anrufer sagt: „Abgesehen von den Kosten für die Personen, die dort fast rund um die Uhr sieben Tage die Woche tätig sind, ist beim Überqueren auch immer ein gewisser Zweifel in Sachen Sicherheit zu spüren.“Außerdem, so klagt ein Mann aus Krefeld-Fischeln, sei der Alltag mit diesem Bahnübergang „sehr lästig“. Er berichtet: „Die Wartezeiten sind mehr als doppelt so lang, verglichen mit dem Zeitpunkt, zu dem die Schranke noch automatisch gesteuert wurde.“
Dazu sagt ein Sprecher der Bahn: „Wegen Bauarbeiten musste die Schrankentechnik am Bahnübergang Strümper Weg außer Betrieb gesetzt werden.“Er betont aber, dass das Verfahren von Hand „absolut sicher und bewährt“sei. „Natürlich ist es etwas langsamer als elektronisch“, gibt er zu und bittet die Wartenden um Geduld.
Ein anderes Problem hat die Deutsche Bahn mittlerweile beseitigt: So hatten Anwohner beklagt, dass die „Schrankenwärter“am Strümper Weg keine Möglichkeit hätten, auf die Toilette zu gehen. „In ihrer Not haben sie manchmal in die Büsche gemacht“, berichtet eine Frau. Dazu erklärte der Bahn-Sprecher am Montag: „Inzwischen wurde ein Dixi-Klo für das Personal aufgestellt, das dort in Wechselschicht arbeitet.“
Hintergrund: Die Bahn modernisiert seit September auf der Strecke zwischen Krefeld und Meerbusch die Leit- und Sicherungstechnik an den beiden Bahnübergängen „Strümper Weg“und „Függershofweg“. Die Bahnübergänge erhalten neue Schranken- und Signalanlagen. Wenn es in den nächsten
Wochen nicht zu viel Frost gibt, dauern die Arbeiten voraussichtlich bis Anfang 2021, so der Sprecher.
Der Bahnübergang „Függershofweg“ist während der Arbeiten für den Straßenverkehr zu, der Bahnübergang „Strümper Weg“ist weiterhin offen, wird aber durch sogenannte Bahnübergangssicherungsposten gesichert. Umleitungen sind ausgeschildert, der Bahnverkehr werde von den Arbeiten nicht beeinträchtigt. Die Schließung des Bahnübergangs „Függershofweg“hatte für Protest gesorgt, weil er eine wichtige Verbindung für Spaziergänger und Ausflügler sei. Die müssen nun einen Umweg machen und die Bahnstrecke am rund 350 Meter entfernten Übergang „Strümper Weg“überqueren. Die Bahn hatte erklärt, dass der Függershofweg laut Verkehrszählungen nur vereinzelt genutzt werde. Daher wurde er für den Straßenverkehr für die Dauer der Arbeiten gesperrt.