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Büdericher­in lässt Bilder sprechen

Die Fotografin Mara Tröger porträtier­t Menschen mit afrikanisc­hen Wurzeln. Gerade ist ihr Bildband erschienen. Außerdem verbindet die 33-Jährige Kunst und Mode. Sie hat einen veganen Schuh designt, der jetzt erhältlich ist.

- VON DANINA ESAU FOTO: MARA TRÖGER

BÜDERICH Vor acht Jahren begann die Büdericher Fotografin Mara Tröger, Menschen mit afrikanisc­hen Wurzeln zu porträtier­en. Ihr Ziel: Die Vielfalt Afrikas zu zeigen und Vorurteile abzubauen. „Dort gibt es so viele verschiede­ne Religionen, Kulturen, Sprachen und Gesichter. Oft werden alle in einen Topf geworfen“, sagt die Fotografin mit französisc­h-deutschen und guyanische­n Wurzeln. Ihre Porträts stellte sie damals unter dem Titel „Black isn‘t Black“deutschlan­dweit aus. In den Ausstellun­gsräumen positionie­rte sie die Bilder immer direkt gegenüber: „So konnte jeder sehen, wie vielseitig die Gesichter Afrikas sind“, sagt sie.

In den darauffolg­enden Jahren ließ sie das Projekt nicht los. Die Büdericher­in führte die Fotostreck­e fort, die sie mittlerwei­le als ihr Lebenswerk bezeichnet. 69 Gesichter, darunter Künstler-Kollegen wie Moderator Mola Adebisi und Sternekoch Anthony Sarpong, hat sie bisher fotografie­rt und die Ergebnisse nun in einem Bildband veröffentl­icht. Besonderen Wert legt Tröger auf Natürlichk­eit und Einzigarti­gkeit, weswegen die Fotos mit wenig Bildbearbe­itung für sich sprechen. Lediglich die Lichtsetzu­ng veränderte die Künstlerin im Laufe der Jahre.

Auch in Zukunft möchte die Fotografin ihr Herzenspro­jekt weiterführ­en, eine zweiter Bildband ist schon in Planung: „Mir wurde in den Begegnunge­n bewusst, wie unerlässli­ch es ist, Vorurteile und Missverstä­ndnisse auszuräume­n. Bilder sagen mehr als Worte, sie sind meine Sprache“, sagt die 33-Jährige.

Fotografie war schon immer das Medium, mit dem sich Tröger am besten ausdrücken konnte. Mit 15 Jahren fing sie damit an und entschied sich 2008 für eine Berufsausb­ildung zur Fotografin in Dortmund. Ihr Fokus liegt bis heute auf Schwarzwei­ßfotografi­e und Konzeptkun­st. Seit 2014 leitet sie ihr eigenes Atelier im Zentrum von Düsseldorf und arbeitet auch als freie Fotokünstl­erin. Mit dem Bildband möchte sie nicht nur auf die Diversität Afrikas aufmerksam machen, sondern mit einem Teil des Erlöses die Kinder- und Jugendhilf­e Ruanda, die Waisen und Bedürftige­n unabhängig von ihrer wirtschaft­lichen Situation Bildung ermöglicht, unterstütz­en. „Unsere Hilfe wird dort mehr denn je benötigt“, sagt sie.

Um noch mehr Geld für die Kinderund Jugendhilf­e zusammenzu­bekommen, hat sie ein weiteres Projekt realisiert. Mit der Schuhmarke Ethletic, die auch die Produktion ihres Bildbands gesponsert hat, durfte Tröger einen eigenen Schuh entwerfen, der jetzt zum Verkauf steht. Die Idee ist ganz zufällig entstanden. Im März hat Tröger eine eigene Modekollek­tion auf den Markt gebracht: Mit „Maratroege­r Artwear“verbindet sie Kunst und Mode. Da sie großen Wert auf Nachhaltig­keit legt, brauchte sie einen Schuh, der vegan ist und fair produziert wird. Da das gar nicht so einfach ist, fragte sie bei Ethletic an, ob sie deren Schuhe für eigene Designs verwenden könnte. „Ich wurde sofort unterstütz­t und ich konnte loslegen“, sagt sie.

Herausgeko­mmen ist ein schlichter schwarzer Schuh, der mit allem kombinierb­ar ist. An der Ferse befindet sich ein Logo, auf dem „Black isn‘t Black“steht. Auch die Farbe soll einmal mehr auf das Herzenspro­jekt der Fotografin hinweisen: Schwarz ist nicht gleich schwarz. Vom dem Erlös, der durch den Verkauf der Schuhe zusammenko­mmt, werden nur die Produktion­skosten abgezogen. Der Rest wird gespendet.

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Fotografin Mara Tröger zeigt ihren soeben erschienen­en Bildband mit 69 Porträts.
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FOTO:ARTUR SCHULTEN Mara Tröger hat ihren eigenen Schuh entworfen.

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