Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bayer springt auf Platz zwei
Mit dem überzeugenden 3:0-Sieg bei Schalke überholen die Leverkusener Leipzig.
GELSENKIRCHEN Die Chance auf einen nahezu perfekten Spieltag war aus Sicht von Bayer Leverkusen real. Die Konkurrenz des Werksklubs hatte vor dem Auftritt der Rheinländer am Sonntagabend beim FC Schalke ausnahmslos Punkte liegen gelassen. Jetzt fehlte nur noch ein eigener Sieg beim Letzten. Und die Mission glückte. Leverkusen gewann bei zum 26. Mal in der Bundesliga in Serie sieglosen Schalkern mit 3:0 (1:0) und zieht in der Tabelle vorbei an Leipzig auf den zweiten Platz.
Im Vergleich zum 3:2-Erfolg in der Europa League beim OGC Nizza wechselte Bayers Trainer Peter Bosz auf drei Positionen: Daley Sinkgraven und Florian Wirtz rückten für Wendell und Karim Bellarabi in die Startformation, Leon Bailey ersetzte den positiv auf Corona getesteten Kerim Demirbay. Auf Seiten der verletzungsgebeutelten Schalker machte Torhüter Michael Langer nach 13 Jahren sein zweites Bundesliga-Spiel.
Noch bevor sich der Österreicher zum ersten Mal auszeichnen durfte, musste er auch schon hinter sich greifen. In der zehnten Minute drückte Malick Thiaw den Ball nach einem Eckball von Leon Bailey mit der Schulter ins eigene Netz. Die Proteste der Schalker fielen heftig aus. Sie wollten ein Foul von Aleksandar Dragovic am Eigentorschützen gesehen haben. Der Videoschiedsrichter
griff aber nicht ein – eine diskutable Entscheidung.
Das ohnehin angeknackste Selbstvertrauen der Königsblauen erlitt durch das 0:1 einen weiteren Dämpfer. Die Werkself schien das zu spüren und drängte auf das zweite Tor. Im Abschluss mangelte es dem Team der Stunde jedoch an Konzentration. Sowohl Leon Bailey (11.) als auch Patrik Schick (14.) haben in ihren Karrieren schon aus weniger aussichtsreichen Positionen getroffen. Schalke überstand die Phase, ohne einen weiteren Treffer zu kassieren. In der Folge versuchten sie, über eine aggressive Zweikampfführung zurück ins Spiel zu finden, was bisweilen auch gelang. Das vermeintliche 1:1 durch Nassim Boujellab
zählte wegen einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Mark Uth aber korrekterweise nicht (32.).
Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie in der ersten Halbzeit. Dieses Mal nutzte Bayer jedoch seine Gelegenheit, das 2:0 zu erzielen: Julian Baumgartlinger traf wie schon in Nizza mit dem Hinterkopf (67.). Spätestens nach dem von Lukas Hradecky parierten Foulelfmeter gegen Schalkes Steven Skrzybski stand der Sieger des Spiels dann fest (72.). Der zuvor glücklose Schick erhöhte noch auf 3:0 (78.) für die Gäste. Bayer 04 ist Dank der eigenen Stärke und den leichten Schwächen der Konkurrenz damit vorerst Bayern-Jäger Nummer eins in der Bundesliga.