Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bayer springt auf Platz zwei

Mit dem überzeugen­den 3:0-Sieg bei Schalke überholen die Leverkusen­er Leipzig.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

GELSENKIRC­HEN Die Chance auf einen nahezu perfekten Spieltag war aus Sicht von Bayer Leverkusen real. Die Konkurrenz des Werksklubs hatte vor dem Auftritt der Rheinlände­r am Sonntagabe­nd beim FC Schalke ausnahmslo­s Punkte liegen gelassen. Jetzt fehlte nur noch ein eigener Sieg beim Letzten. Und die Mission glückte. Leverkusen gewann bei zum 26. Mal in der Bundesliga in Serie sieglosen Schalkern mit 3:0 (1:0) und zieht in der Tabelle vorbei an Leipzig auf den zweiten Platz.

Im Vergleich zum 3:2-Erfolg in der Europa League beim OGC Nizza wechselte Bayers Trainer Peter Bosz auf drei Positionen: Daley Sinkgraven und Florian Wirtz rückten für Wendell und Karim Bellarabi in die Startforma­tion, Leon Bailey ersetzte den positiv auf Corona getesteten Kerim Demirbay. Auf Seiten der verletzung­sgebeutelt­en Schalker machte Torhüter Michael Langer nach 13 Jahren sein zweites Bundesliga-Spiel.

Noch bevor sich der Österreich­er zum ersten Mal auszeichne­n durfte, musste er auch schon hinter sich greifen. In der zehnten Minute drückte Malick Thiaw den Ball nach einem Eckball von Leon Bailey mit der Schulter ins eigene Netz. Die Proteste der Schalker fielen heftig aus. Sie wollten ein Foul von Aleksandar Dragovic am Eigentorsc­hützen gesehen haben. Der Videoschie­dsrichter

griff aber nicht ein – eine diskutable Entscheidu­ng.

Das ohnehin angeknacks­te Selbstvert­rauen der Königsblau­en erlitt durch das 0:1 einen weiteren Dämpfer. Die Werkself schien das zu spüren und drängte auf das zweite Tor. Im Abschluss mangelte es dem Team der Stunde jedoch an Konzentrat­ion. Sowohl Leon Bailey (11.) als auch Patrik Schick (14.) haben in ihren Karrieren schon aus weniger aussichtsr­eichen Positionen getroffen. Schalke überstand die Phase, ohne einen weiteren Treffer zu kassieren. In der Folge versuchten sie, über eine aggressive Zweikampff­ührung zurück ins Spiel zu finden, was bisweilen auch gelang. Das vermeintli­che 1:1 durch Nassim Boujellab

zählte wegen einer Abseitsste­llung von Vorlagenge­ber Mark Uth aber korrekterw­eise nicht (32.).

Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie in der ersten Halbzeit. Dieses Mal nutzte Bayer jedoch seine Gelegenhei­t, das 2:0 zu erzielen: Julian Baumgartli­nger traf wie schon in Nizza mit dem Hinterkopf (67.). Spätestens nach dem von Lukas Hradecky parierten Foulelfmet­er gegen Schalkes Steven Skrzybski stand der Sieger des Spiels dann fest (72.). Der zuvor glücklose Schick erhöhte noch auf 3:0 (78.) für die Gäste. Bayer 04 ist Dank der eigenen Stärke und den leichten Schwächen der Konkurrenz damit vorerst Bayern-Jäger Nummer eins in der Bundesliga.

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FOTO: GUIDO KIRCHNER/DPA Leverkusen­s Daley Sinkgraven (r.) weicht Schalkes Steven Skrzybski, der noch versucht an den Ball zu kommen, aus.

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