Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Thielmann und die jungen Wilden lassen Köln hoffen

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KÖLN (dpa) Genau wie Lukas Podolski: Eine herzerwärm­endere Überschrif­t kann eine Geschichte über einen Fußball-Profi des 1. FC Köln in diesem Jahrtausen­d nicht haben. Jan Thielmann hat am Samstag eine solche Geschichte geschriebe­n. Er erzielte beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg sein erstes Tor in der Bundesliga und war dabei genau 18 Jahre, sechs Monate und neun Tage alt. Exakt so alt wie der in Köln verehrte spätere Weltmeiste­r Podolski bei seinem ersten Profi-Tor im Dezember 2003 beim 1:1 in Rostock. Vergleiche­n mit der Kölner Legende will sich Thielmann nicht. Auch die Unterschie­de der beiden beim Interview danach waren offensicht­lich. Während Podolski damals gewohnt frisch von der Leber weg geredet hatte und x-mal das Wort „Scheiße“benutzte, präsentier­te sich Thielmann als mediengesc­hulter Jungprofi. Er habe „ein bisschen Glück gehabt“bei seinem Tor in der 18. Minute, sagte er. Auch fußballeri­sch ist Thielmann nicht mit Podolski vergleichb­ar. Er ist nicht der hochtalent­ierte Instinkt-Fußballer, sondern ein gewissenha­fter Fußball-Arbeiter. „Jan hat sein bestes Spiel gemacht, unabhängig vom Tor“, sagte Trainer Markus Gisdol. Da die Torjäger Sebastian Andersson und Anthony Modeste angeschlag­en waren, hatte er den Teenager an der Seite des ebenfalls erfolgreic­hen Ondrej Duda (43.) quasi als falsche Doppel-Neun aufgeboten.

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