Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mick Schumacher holt Formel-2-Titel

-

SAKHIR (dpa) Ergriffen kniete sich Mick Schumacher kurz neben sein Auto, dann stürzte sich der neue Formel-2-Champion in die Jubeltraub­e seiner Mechaniker. Nach einer Zitterfahr­t verabschie­dete sich der Sohn von Michael Schumacher am Sonntag beim Saisonfina­le in Bahrain mit dem erhofften Titelgewin­n in Richtung Formel 1. „Diese Erinnerung­en werden für immer bleiben, auch wenn ich es erst in ein paar Tagen richtig verstehen werde“, sagte der 21-Jährige, der im nächsten Jahr für das US-Team Haas in der Königsklas­se fahren wird.

Bis zum Schluss hatte Schumacher es spannend gemacht. Nur dank einer tollen Aufholjagd von Rang 18 auf sechs im Hauptrenne­n am Samstag rettete der Prema-Pilot seine 14-Punkte-Führung vor Rivale Callum Ilott in den Finallauf. Dort handelte sich der als Dritter gestartete Schumacher kurz nach dem Start einen Bremsplatt­en ein und musste zur Rennmitte einen ungeplante­n Boxenstopp einlegen. Als 18. kam er ohne Punkte ins Ziel. Doch weil der Brite Ilott als Zehnter ebenfalls keine Zähler einfuhr, reichte es für den Deutschen. „Mir fehlen die Worte“, flüsterte Schumacher in den Boxenfunk. „Es ist definitiv ein gutes Gefühl, heute war es alles andere als leicht“, versichert­e Schumacher. Aber schnell hatte er den Stress und die Sorgen des durchwachs­enen Schluss-Wochenende­s abgehakt. „Egal, wir sind Champion, daran werden sich die Leute erinnern, dieses Rennen wird vergessen sein“, sagte Schumacher.

Zwei Jahre nach dem Gewinn der Formel-3-Europameis­terschaft bewies der Ferrari-Junior in dieser Saison erneut seine Lernfähigk­eit. Anfang September holte er sich in Monza den ersten Sieg des Jahres, eine Woche später übernahm er die

Spitze des Klassement­s und gab sie nicht mehr her. „Wir haben es uns verdient“, sagte Schumacher und erinnerte an viele Zusatzschi­chten mit seinem Team. Den ersehnten Lohn hatte er schon am Mittwoch erhalten, als Haas seine Verpflicht­ung als Stammpilot für das nächste Jahr verkündete. Am kommenden Freitag darf Schumacher im Formel-1-Training in Abu Dhabi erstmals das Auto seines künftigen Arbeitgebe­rs bewegen. „Dann ist Weihnachte­n und alle können sich erholen“, sagte Schumacher und entschwand zur Pokal-Übergabe.

Spekulatio­nen, dass er sogar im letzten Grand Prix des Jahres auf dem Yas Marina Circuit für den verletzten Romain Grosjean fahren könnte, beendete Haas indes. Der Franzose wird zwar nach seinem schweren Feuer-Unfall nicht rechtzeiti­g fit, für ihn springt aber erneut der Brasiliane­r Pietro Fittipaldi ein.

 ?? FOTO: DPA ?? Der detusche Skispringe­r Markus Eisenbichl­er .
FOTO: DPA Der detusche Skispringe­r Markus Eisenbichl­er .

Newspapers in German

Newspapers from Germany