Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bücherei soll auch sonntags öffnen

- VON MARC INGEL

Beim Pilotproje­kt in Gerresheim könnten auch in der Woche die Öffnungsze­iten flexibler werden.

GERRESHEIM Der Kulturauss­chuss sieht in seinem Bücherei-Entwicklun­gskonzept vor, Stadtteilb­üchereien auch an Sonntagen zu öffnen. Und genau diese Möglichkei­t soll die Verwaltung jetzt für den Stadtteil Gerresheim prüfen. Mit großer Mehrheit hat das die Bezirksver­tretung 7 auf Antrag der Grünen beschlosse­n.

Es gibt zwei Varianten für die Open Library: Zum einen könnte die Öffnung im Rahmen eines Schließ- und Aufsichtdi­enstes erfolgen, zum anderen wären rein technische Möglichkei­ten denkbar. Bei Variante zwei würden zwar Kosten für die bauliche und technische Umsetzung in Höhe von 34.500 Euro anfallen, „da die Stadtbüche­rei aber ohnehin zeitnah renoviert und barrierefr­ei umgebaut werden soll, bietet sich diese Lösung an“, meinte Eva Mörger von den Grünen. Sie habe zudem den Vorteil, dass sie mittelfris­tig eine flexible Ausweitung der Öffnungsze­iten auch in der Woche zulässt. „Dies wäre gerade für die Stadtteilb­ücherei Gerresheim an der Heyestraße von großer Bedeutung. Durch die räumliche Enge könnten die Besucher so auf ein ausgedehnt­eres Zeitfenste­r zugreifen und eine Enge vermieden werden“, so Mörger. Aktuell seien die Öffnungsze­iten trotz hoher Frequentie­rung überschaub­ar, mit der Open Library könnte eine entspreche­nd höhere Flexibilit­ät erreicht werden.

Für Martin Klein (CDU) macht die Idee wegen der starken Nachfrage – Karsten Kunert (SPD) spricht von 191.000 Ausleihen in 2019 – Sinn. Er favorisier­te die technische Lösung parallel zur Renovierun­g. Auch für Julian Deterding (FDP) hat die Sonntagsöf­fnung Charme, er plädierte jedoch dafür, beide Varianten prüfen zu lassen, „gerade für Studenten, die jetzt ihren Nebenjob verloren haben, könnte das eine Chance sein“. Mörger bestätigte, dass bei dem Open-Library-Modell sowohl Ausleihen als auch das Zurückbrin­gen von Büchern möglich sei. Ingolf Rayermann (CDU) wusste zu berichten, dass die Bücherei-Mitarbeite­r selbst das Projekt befürworte­n würden. Joachim Heuter (SPD) gehörte als Gewerkscha­fter und Mitglied einer Kirchengem­einde wegen der Ablehnung von Sonntagsar­beit zu den drei Bezirksver­tretern, die eine Prüfung in der Sitzung ablehnten.

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RP-FOTO: H.-J. BAUER Bezirksbür­germeister Stefan Golißa (CDU) versteht nicht, warum auf der U79 nicht sofort ein 5-Minuten-Takt eingericht­et werden kann.
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RP-FOTO: INGEL Die Bücherei Gerresheim hat zwar von allen Stadtteilb­üchereien die geringste Fläche, ist aber sehr beliebt.

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