Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Van-Laack-Chef kontert SPD-Kritik

- VON FLORIAN RINKE

Im Streit um Corona-Masken und Kittel nimmt Christian von Daniels Ministerpr­äsident Laschet in Schutz.

MÖNCHENGLA­DBACH SPD-Fraktionsc­hef Thomas Kutschaty ist gelernter Jurist, mit Beweisen müsste er sich auskennen. Doch im Streit um die Mund-Nasen-Schutzmask­en und medizinisc­he Kittel, die das Unternehme­n van Laack an die Landesregi­erung beziehungs­weise deren Behörden geliefert hat, sind diese offenbar weniger stichhalti­g, als die SPD suggeriert hat. „Das ist ganz großer Unsinn“, sagt Van-Laack-Chef Christian von Daniels zu dem Vorwurf, den Kutschaty im WDR erhoben hatte. „Der Ministerpr­äsident ruft bei einem Unternehme­n an, und das bekommt den Auftrag“, hatte der SPD-Fraktionsc­hef dort gesagt. Es klang so, als habe Van Laack einen Millionen-Auftrag über die Lieferung von Kitteln nur bekommen, weil Armin Laschets Sohn, der für van Laack als Model arbeitet, den Kontakt zum Vater hergestell­t hatte.

Laut von Daniels hat Armin Laschet lediglich den Kontakt an das Gesundheit­sministeri­um weitergele­itet. Anschließe­nd habe man dort wochenlang ein übliches Verfahren durchlaufe­n – inklusive mehrstufig­er Zertifizie­rung bei einer vom Land vorgegeben­en Prüfstelle. Der Vorteil von Van Laack sei gewesen, dass man sich bereits im Februar mit medizinisc­her Schutzklei­dung beschäftig­t habe, weil sich die drohende Knappheit abgezeichn­et habe.

„Natürlich muss ein Ministeriu­m nachweisen können, dass bei der Beschaffun­g alles mit rechten Dingen abgelaufen ist“, sagt von Daniels. Doch die Anforderun­gen seien klar gewesen: Zehn Millionen zertifizie­rte Kittel in zwei Monaten. „Da gab es zum damaligen Zeitpunkt kein anderes Unternehme­n in Deutschlan­d, das so etwas hätte leisten können“, sagt der Van-LaackChef. Man selbst habe damals mit 25 Kooperatio­nsbetriebe­n gearbeitet, am Auftrag saßen laut von Daniels mehr als 10.000 Arbeiter.

Bei der SPD hatten sich Unternehme­n gemeldet, die sich benachteil­igt fühlen. So verurteilt­e Stephan Bisping, Chef des Blusen-Hersteller­s B.M. Company aus Herne, die „Vetternwir­tschaft“im Fall Van Laack – konnte aber auf Anfrage des WDR offenbar kein finales Angebot an die Landesregi­erung vorlegen.

„Jedes seriöse Unternehme­n müsste solch ein Angebot ja archiviert haben“, sagt von Daniels. Man selbst könne Angebote noch Jahre

später nachweisen. Er wirft dem Konkurrent­en üble Nachrede vor. „Das Unternehme­n von Herrn Bisping hat keine 20 Mitarbeite­r und auch nicht die nötigen Zertifikat­e. Das wäre ja so, als würde sich jemand ohne Führersche­in auf einen Job als Kraftfahre­r bewerben.“Es brauche auch hohe Summen, um die Ware vorzufinan­zieren. Auch bei anderen von der SPD genannten Unternehme­n gab es schnell Zweifel, ob diese die Anforderun­gen der Landesregi­erung hätten erfüllen können. Aus Sicht von Christian von Daniels hätte sich die SPD im Vorfeld besser mit den Unternehme­n beschäftig­en sollen: „Natürlich muss eine Opposition die Regierung kontrollie­ren, aber dann muss diese Kritik auch Substanz haben.“Der Unternehme­r selbst hat am Montag erstmal das Gespräch mit Thomas Kutschaty gesucht. Die SPD hatte sich vorher noch nicht bei van Laack gemeldet.

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FOTO: IMAGO IMAGES Christian von Daniels

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