Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna will mit Kastenmeie­r verlängern

Der Zweitligis­t quält sich durch die Saison. Er kann zwar eine passable Heimbilanz vorweisen, die spielerisc­hen Ansprüche bislang aber nicht erfüllen. Der Torwart hat die Erwartunge­n allerdings weit übertroffe­n.

- VON GIANNI COSTA

Er galt als mögliche Schwachste­lle im Team von Fortuna Düsseldorf. Es hieß, mit einem wie ihm, könne man womöglich nicht um den Aufstieg mitspielen. Er könne keine Siege festhalten. Nach zehn Spieltagen in der Zweiten Liga kann man ziemlich nüchtern feststelle­n: Es ist ganz anders gekommen. Florian Kastenmeie­r ist bisher der große Gewinner in einer Saison, durch die sich der Absteiger einigermaß­en quält.

Und das nicht nur, weil Kastenmeie­r als Einziger im Team in der laufenden Spielzeit schon eine Auszeichnu­ng gewonnen hat. Peter Frymuth, DFB-Vizepräsid­ent und Fortuna-Aufsichtsr­atsmitglie­d, überreicht­e die Fairplay-Medaille an Kastenmeie­r nach dem 3:2-Sieg gegen Darmstadt, weil dieser sich in der vergangene­n Spielzeit nach der bitteren Pokalpleit­e beim Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n vorbildlic­h verhalten hatte.

Kastenmeie­r ist in dieser Phase der Saison der stabilste, verlässlic­hste Akteur im Trikot mit dem F95-Logo auf der Brust. Trainer Uwe Rösler würdigte das dann auch direkt nach dem Darmstadt-Spiel: „Flo macht eine stetig gute Entwicklun­g. Er hat gute Fertigkeit­en, macht einen sicheren, abgeklärte­n Eindruck und hat uns viele Punkte geholt – heute auch.“

Kastenmeie­rs Konstanz ist natürlich auch der sportliche­n Führung nicht verborgen geblieben. Nach Informatio­nen unserer Redaktion gibt es intensive Bemühungen, den bis 2022 laufenden Vertrag des 23-Jährigen vorzeitig zu verlängern. „Wir wollen Florian Kastenmeie­r unbedingt halten“, sagt Vorstand Klaus Allofs. „Wir haben auch schon zusammenge­sessen und ihm unsere Pläne mit ihm aufgezeigt.“

Der gebürtige Regensburg­er ist indes in einer so komfortabl­en Situation, sich alles ganz in Ruhe anhören zu können.

Im Vorfeld der Saison hatte sich Kastenmeie­r einen Zweikampf mit Routinier Raphael Wolf um den Platz zwischen den Pfosten geliefert. Rösler hatte den Kampf ums Tor ordentlich angeheizt, wollte ein hartes Duell sehen. Kastenmeie­r sollte sich dem Druck stellen. Er stellte sich und lernte dabei auch, mit erwartbare­n Rückschläg­en umzugehen. Und davon gab es durchaus ein paar. Wichtig aber ist, wie man darauf reagiert. Kastenmeie­r hat mit guten Leistungen geantworte­t.

Er konnte bislang einen Elfmeter parieren (sechs gingen rein), kommt als einziger im Team auf zehn Einsätze und dazu eine ordentlich­e Laufdistan­z von 63,3 Kilometern (Stichwort: mitspielen­der Torwart) und wehrte 32 Schüsse auf sein Tor ab. Er musste allerdings auch schon 17 Mal hinter sich greifen. Zum Vergleich: Holsten Kiel, aktuell Spitzenrei­ter in der Zweiten Liga, hat nach zehn Spieltagen erst neun Gegentreff­er bekommen.

Es ist ein rasanter Aufstieg des 23-Jährigen gewesen. Er kam aus der Regionalli­ga-Mannschaft des VfB Stuttgart nach Düsseldorf. Aufgrund

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