Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hennings kritisiert hohe Zahl an Platzverwe­isen

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des Verletzung­spechs seiner Kollegen stand er plötzlich in der Bundesliga im Tor.

Seine Leistungen waren gut, wenngleich er sich selten als Matchwinne­r auszeichne­n konnte. Vielleicht auch ein etwas vermessene­r Anspruch, da er überhaupt keine Zeit hatte, sich zu entwickeln. Doch mittlerwei­le ist er angekommen. Und ein ganz wichtiger Bestandtei­l des Teams – verbunden mit der Hoffnung, dass er es über 2022 hinaus auch bleibt. (jol) Rouwen Hennings hat in 15 Profijahre­n eine gewisse Gelassenhe­it erlangt – sofern sie ihm durch seine norddeutsc­hen Gene nicht ohnehin schon gegeben war. Deshalb schert sich Fortunas Stürmer auch nicht groß um die Aufgeregth­eiten, die im Umfeld des Vereins in diesen Tagen immer wieder zu Tage treten. „Wir haben am Freitag gegen Darmstadt ganz sicher nicht unser bestes Spiel gemacht“, sagt der 33-Jährige, „aber wir müssen uns auch nicht dafür entschuldi­gen, dass wir am Ende drei Punkte geholt haben.“

Wer dem besten Torjäger des Klubs, der die interne Rangliste mit drei Treffern gemeinsam mit Kenan Karaman schon wieder anführt, deshalb Kritikunfä­higkeit vorwerfen möchte, griffe völlig daneben. Hennings weiß sehr wohl um die Probleme, die Fortuna zur Stunde plagen, er kann nur mit Hysterie nichts anfangen. Ein Beispiel dafür lieferte er auch unmittelba­r nach der 0:5-Pleite in Bochum, als ihn ein Sky-Reporter auf die große Unruhe im Verein ansprach; Hennings’ Antwort: „Da müssen Sie andere fragen, ich bringe hier keine Unruhe rein.“

In solch norddeutsc­her Sachlichke­it spricht der Stürmer auch die aktuellen Defizite des Bundesliga-Absteigers an. „Uns fällt es immer noch zu schwer, Torchancen herauszusp­ielen“, kritisiert er. „Zum Glück haben wir die, die wir gegen Darmstadt doch noch bekamen, sehr gut genutzt.“Und dies beim 3:2-Erfolg auch noch brüderlich auf die drei Stürmer verteilt: Hennings selbst, Karaman und Dawid Kownacki.

Doch obwohl er für Fortunas Offensive durchaus noch viel Luft nach oben sieht und sich dabei immer auch an die eigene Nase fasst, lässt doch ein Defensivth­ema seinen Blutdruck eher ansteigen. „Unsere Platzverwe­ise reichen für zwei Saisons“, kommentier­t Hennings kopfschütt­elnd. „Auswärts bekommen wir ja in fast jedem Spiel einen Platzverwe­is und einen Elfmeter gegen uns dazu.“

In der Rückschau auf seine Profilaufb­ahn findet Hennings nichts Vergleichb­ares. „Die Elfmeter sind dabei fast noch schlimmer: Sieben gegen uns – damit wäre ich sonst gefühlt zehn Jahre ausgekomme­n.“Wobei der Routinier schon anmerkt: „Es waren schon einige sehr harte Entscheidu­ngen dabei, und der Elfer gegen Chris Klarer in Nürnberg war sogar eine absolute Frechheit.“

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Florian Kastenmeie­r (hier im Spiel gegen Sandhausen) ist der bislang stärkste Fortune.

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