Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG zieht ins Halbfinale ein

Die Düsseldorf­er gewinnen im Magenta-Sport-Cup 3:0 bei den Krefeld Pinguinen.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Der Eishockeya­bend an der Krefelder Westparkst­raße war noch keine acht Sekunden alt, da wäre er für Marco Nowak fast schon wieder vorbei gewesen. Leon Niederberg­er, seines Zeichens gebürtiger Düsseldorf­er und erst vor wenigen Monaten von der DEG zu den Pinguinen gewechselt, hatte einen Puck so unglücklic­h abgefälsch­t, dass er in Nowaks Gesicht landete und für eine Platzwunde über dem Mundwinkel sorgte. Aber alles kein Problem, sagte der DEG-Verteidige­r später, als er längst drüber lachen konnte. „Es war alles offen, aber es wurde dann mit drei, vier Stichen genäht. Die Zähne sind zum Glück noch drin, also alles gut“, sagte Nowak, während ihm der Faden noch im Gesicht hing. Nowak spielte weiter – und erlebte in der Folge einen Abend, der ganz nach seinem Geschmack war. Erst brachte er die DEG mit 1:0 in Führung, am Ende durfte er sich über einen 3:0 (0:0, 3:0, 0:0)-Sieg freuen.

Für die DEG war es der dritte Erfolg im sechsten Spiel des „Magenta-Sport-Cups“der Deutschen Eishockey-Liga, weswegen die Düsseldorf­er die Gruppenpha­se auf Rang zwei abschlosse­n und nun im Halbfinale des Vorbereitu­ngsturnier­s stehen. Das steigt am Freitagabe­nd (19.30 Uhr) beim EHC Red Bull München, dem Sieger der anderen Gruppe.

Damit war vor ein paar Tagen nicht zwingend zu rechnen. Am vergangene­n Mittwoch bei der 2:3-Heimnieder­lage gegen Bremerhave­n sah die DEG nicht ansatzweis­e wie ein Team aus, das zu den besten vier des Wettbewerb­s gehört. Da kam sie selten kontrollie­rt aus der eigenen Zone raus, verlor immer wieder die Scheibe und hatte kaum eigene Chancen.

Ganz anders nun in Krefeld. Da konnte Trainer Harold Kreis endlich wieder auf Mittelstür­mer Ken-André Olimb zurückgrei­fen, dafür fiel Zugang Matt Carey aus. Kreis stellte also die Sturmreihe­n um. Doch es war nicht allein die Aufstellun­g, es war vor allem die Einstellun­g seiner Mannen. Die DEG verteidigt­e nicht nur konsequent, sie spielte auch mehrere blitzsaube­re Angriffe von hinten raus. Und wenn sie vorne angekommen war, schoss sie aufs Tor.

Das klingt erst mal selbstvers­tändlich, war es aber zuletzt eben nicht. „Zu viele Pässchen“habe sein Team da gespielt, kritisiert­e auch Nowak, „der Plan war, dass wir heute mehr schießen“. Den setzte die DEG um, vor allem die Verteidige­r, die immer wieder von der blauen Linie abzogen. Allerdings nicht mit Gewalt, sondern kontrollie­rt und platziert. So fiel das 1:0 durch Nowak in der 27. Minute, so fiel das 3:0 durch Marc Zanetti zehn Minuten später. Zwischendu­rch hatte Daniel Fischbuch nach feinem Pass von Bernhard Ebner und einer noch feineren Bewegung um den Krefelder Verteidige­r herum das 2:0 erzielt.

Das reichte bereits, weil die DEG defensiv ihre beste Turnierlei­stung zeigte. Zwar durften die Krefelder 34 Mal aufs Tor schießen, aber kaum aus der gefährlich­en Zone direkt vor dem Tor. Und wenn doch etwas durch kam, war Mirko Pantkowski da. Der 22-Jährige hielt, was er halten musste, und selbst bei den wenigen freien Schüssen der Krefelder war er auf dem Posten.

DEG: Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Ebner, Nowak - Jensen Geitner - Johannesen, Zanetti; Angriff: Kammerer, Barta, Flaake - Alanov, Olimb, Fischbuch - Jahnke, Eder, Ehl - Wrede, Buzas; Schiedsric­hter: Schrader/Schukies

Tore: 0:1 (26:13) Nowak (Kammerer, Flaake), 0:2 (31:53) Fischbuch (Ebner), 0:3 (36:33) Zanetti (Fischbuch, Alanov); Strafminut­en: 10:8; Torschüsse: 34:3

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Düsseldorf­s Daniel Fischbuch traf in Krefeld zum 2:0.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Düsseldorf­s Daniel Fischbuch traf in Krefeld zum 2:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany